Tagung in Ludwigsburg Innenminister Gall mit Torte beworfen

Erstveröffentlicht: 
07.02.2014

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) ist auf einer Tagung in Ludwigsburg Opfer eines Tortenwerfers geworden. Die Tagung an der evangelischen Hochschule Ludwigsburg wurde daraufhin unterbrochen. Nach dem Anschlag wurde Gall von seinen Personenschützern sofort ins Krankenhaus gebracht. Verletzungen hat der Innenminister laut der Ludwigsburger Polizei aber nicht davongetragen. Sein Gehörgang sei durch den Tortenwurf geschädigt und von den Mitarbeitern der Klinik gereinigt worden, teilte Polizeisprecher Peter Widenhorn mit. Wie die Pressestelle des Innenministeriums bestätigte, befindet sich der Minister mittlerweile wieder in seinem Büro.

 

Polizei nimmt Tortenwerfer fest

 

Gall wollte im Zuge einer Tagung des Instituts für Antidiskriminierung- und Diversityfragen zum Thema Fremdenfeindlichkeit an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Gleich die erste Frage an den Innenminister drehte sich um den NSU-Untersuchungsausschuss. Als der Politiker gerade zur Antwort ansetzte, stand ein Zuschauer aus der ersten Reihe auf und warf ihm die Torte ins Gesicht. Bei dem Zwischenfall wurde neben Gall offenbar auch ein Mitglied des Sicherheitsdiensts verletzt. Die Personenschützer brachen daraufhin die Diskussion ab, brachten den Innenminister in Sicherheit und fuhren danach mit ihm in ein Krankenhaus.

 

Der Tortenwerfer wurde von zwei Polizisten festgenommen. Es handelt sich dabei um einen etwa 25 Jahre alten Mann. Er gehörte offenbar einer Gruppe an, die mit leichter Verspätung am Tagungsort eintraf und sich in die vorderen Reihen setzte.

 

Thema der Tagung ist „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Buchenwald bis zu den NSU-Morden – oder wie gehen wir mit Diskriminierung, Hass und Mord um“. Die Veranstaltung wurde nach der Unterbrechung wieder fortgesetzt.