Zwickau – Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe suchten sich die sächsische Stadt als Wohnort aus. Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) lehnt allerdings ein Denkmal für Opfer des NSU in der Stadt ab.
Die Zwickauer Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) lehnt ein Denkmal für die Opfer des NSU in der Stadt ab. Sie könne sich aber vorstellen, dass in allgemeiner Form an die Opfer rechter Gewalt erinnert werde, sagte Findeiß dem Radiosender „MDR Info“ am Montag.
Es gebe den Vorschlag, am Denkmal für die Opfer des Faschismus auch auf die Taten von Rechtsextremisten in Deutschland nach 1945 hinzuweisen. „Was wir nicht wollen, ist eine Gedenktafel, dass Vertreter des NSU in Zwickau gewohnt haben“, sagte Findeiß weiter. Man könne nichts dafür, dass sich das rechte Terrortrio ausgerechnet in Zwickau niedergelassen habe.
Bereits im Juni hatten sich die Zwickauer CDU und SPD gegen eine Gedenkstätte eigens für die NSU-Opfer ausgesprochen. Ein solcher Ort könne auch von rechten Gruppen benutzt oder geschändet werden, hieß es vom SPD-Kreisverband Zwickau.
In Zwickau hatten die Neonazis Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe rund zehn Jahre lang unerkannt gelebt. Dem NSU-Trio werden Morde an neun Männern ausländischer Herkunft und einer deutschen Polizistin zur Last gelegt. Das durch eine Explosion beschädigte Haus in der Zwickauer Frühlingsstraße, in dem das Trio zuletzt gelebt hatte, wurde abgetragen. (dpa)