Wohnen wird immer mehr zum Luxus. Auch 2014 werden Mietsteigerungen erwartet. Vor allem Ballungsräume werden von den erhöhten Preisen betroffen sein.
Immobilienforscher sagen für 2014 einen weiteren Anstieg der Mieten und Preise für Wohneigentum voraus. In Top-Städten wie Berlin, Hamburg und München dürften die Mietpreise um durchschnittlich fünf Prozent anziehen, sagte Vorstand Andreas Schulten vom Marktforscher Bulwiengesa. Auf dessen Daten stützt sich auch die Bundesbank.
Bei Wohneigentum geht der Aufwärtstrend mit etwas gebremster Dynamik weiter. Hier rechnet Bulwiengesa 2014 mit einem Plus von durchschnittlich sechs Prozent. In den beiden zurückliegenden Jahren lag der Anstieg für Neubauten bei durchschnittlich 7,7 Prozent und bei bestehenden Wohnungen bei 9,8 Prozent.
Steuereinnahmen steigen
Befeuert wird der Immobilienboom auch von den niedrigen Zinsen. „Auf der Suche nach attraktiven Anlagen werden die Investoren weiter in klassisches Betongold flüchten“, sagte Bulwiengesa-Experte Andre Adami. „Das geht in den nächsten drei Jahren weiter.“ Auch die stabile Lage am Arbeitsmarkt und die kräftige Zuwanderung aus dem Ausland dürften die Preise weiter klettern lassen. Nach Beobachtungen der Bundesbank haben sich die 2010 begonnen Preissteigerungen bislang auf die städtischen Immobilienmärkte konzentriert. In attraktiven Ballungsräumen seien die Wohnungen um bis zu 20 Prozent zu teuer, warnte sie kürzlich: „Demgegenüber scheinen sich die Preise für Einfamilienhäuser sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum nicht wahrnehmbar vom fundamental gerechtfertigten Niveau entfernt zu haben“.
Das Interesse an Wohneigentum macht sich im Steueraufkommen bemerkbar: Die Einnahmen der Länder aus der Grunderwerbsteuer stiegen von Januar bis November um 14,2 Prozent. (Reuters)