Kripo ermittelt in Eimeldingen
EIMELDINGEN (vl). Der Brand in der evangelischen Kirche in Eimeldingen ist vermutlich von einem Brandstifter gelegt worden. Davon geht die Polizei nach den ersten Erkenntnissen der Kriminaltechnik und des Brandsachverständigen aus. Für Pfarrer Jochen Debus ist die Situation sehr schwierig. "Wenn das so ist, dass es Brandstiftung war, stimmt uns das sehr traurig, dass jemand auf so eine Idee kommt", meinte er.
Wie berichtet, war der Brand in der Kirche von einer Anwohnerin gegen 2 Uhr früh am Dienstag bemerkt worden. Das Geräusch der herunterkrachenden Empore hatte sie geweckt. Das Kircheninnere ist durch die Flammen und die enorme Hitzeentwicklung beträchtlich beschädigt worden. Die Orgel auf der Empore erlitt Totalschaden. 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz gewesen.
Aufgrund des Verdachts auf Brandstiftung hat die Kriminalpolizei Lörrach die weiteren Ermittlungen übernommen. Experten der Kriminaltechnik und ein Brandsachverständiger haben den Brandort begutachtet, war gestern von Polizeisprecher Dietmar Ernst zu erfahren. "Deren Feststellungen zufolge scheidet eine technische Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Vielmehr wird Brandstiftung als Ursache angenommen", heißt es in der Presseerklärung der Polizei, die am späten Nachmittag von der Staatsanwaltschaft Lörrach freigegeben wurde.
Was der Sachverständige vorfand, und wie der Täter in die Kirche gelangt sein könnte, darüber ließ die Polizei noch nichts verlauten. Die Polizei brauche nun etwas Zeit, meinte Polizeisprecher Ernst. Die Ermittlungen würden nun intensiv weitergeführt, es werde Befragungen von Anwohnern geben und auch der Brandschutt werde noch genauer von einem Spezialinstitut untersucht. Dies sei in dem Fall Standard.
Ein Brandsachverständiger gehe immer nach dem Ausschlussverfahren vor, erläuterte Dietmar Ernst dessen Arbeitsweise. Zunächst suche er nach Hinweisen für einen technischen Defekt, der aber im Fall des Kirchenbrands auszuschließen sei. Dann untersuche er, ob eine fahrlässige Brandstiftung vorliegen könnte. Dies wäre etwa der Fall, wenn jemand aus Versehen eine brennende Zigarette fallengelassen hätte. Auch fahrlässige Brandstiftung aber habe der Experte ausschließen können, sodass die Vermutung der vorsätzlichen Brandstiftung bleibe.
Pfarrer Debus war von der Aussage der Polizei sehr betroffen. Gestern war er weiter mit dem Organisieren der nötigen Schritte beschäftigt. In der nächsten und übernächsten Woche stünden Ortstermine mit der Versicherung und dem kirchlichen sowie dem staatlichen Bauamt an, berichtete er auf BZ-Nachfrage. So bald wie möglich solle dann ein Renovierungsplan erarbeitet werden. Der nächste Gottesdienst am Sonntag findet wie berichtet um 9.30 Uhr im Gemeindehaus in Eimeldingen statt. Man überlege aber auch, so Pfarrer Debus, die Kirche in Märkt künftig für Gottesdienste mit einzubinden. Dann werde es für Eimeldinger einen Fahrdienst geben, informierte er.