[S] Hilfsmittel für Rojava !

In Syrien werden linke und fortschrittliche Kräfte sowohl von der Assad-Regierung bekämpft, als zunehmend auch von reaktionären islamistischen Banden. In der insbesondere von KurdInnen bewohnten Region Rojava, kämpft die mehrere Millionen Menschen umfassende Bevölkerung erfolgreich für eine demokratische und säkulare Gesellschaftsordnung.

 

Zahlreiche Menschen organisieren sich in den Städten und Dörfern Rojavas, bauen ihre demokratische Selbstverwaltungstruktur auf und versuchen das öffentliche Leben, soweit das in einem Bürgerkrieg möglich ist, aufrechtzuerhalten. „Wir arbeiten für die demokratische Autonomie. Dafür schaffen wir überall unsere demokratischen Strukturen. Sowohl in den Städten als auch in den Dörfern haben wir Volksratsstrukturen etabliert. Mit diesen Strukturen wollen wir auch erreichen, dass trotz Knappheit die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung koordiniert wird. So haben wir für die Wasser-, Strom- und Benzinversorgung Komitees aus der Bevölkerung gebildet.“ (Dr. Nasir Hadschi Mansur von der „Bewegung für eine Demokratische Gesellschaft /TEV-DEM, die für die lokale Selbstorganisierung der Bevölkerung verantwortlich ist)

 

Für die syrische Zentralregierung und insbesondere für die islamistischen Eliten der Türkei ist die demokratische Autonomie ein rotes Tuch. Sie unterstellen Separationsabsichten Rojavas, versuchen die Selbstverwaltungsstrukturen zu zerstören und die Region (wieder) in ihren Machtbereich einzugliedern. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) befinden sich mit islamistischen Gruppen, die von der Türkei unterstützt werden, gleich an mehreren Fronten im Krieg. Gleichzeitig kommt es immer wieder zu Angriffen des Baath-Regimes auf die Bevölkerung Rojavas. Und auch Teile der „Freien Syrischen Armee (FSA)“ greifen die dortige Bevölkerung stetig an. Immer wieder kommt es zu Vertreibungen, Massakern und Entführungen. Neben der bewaffneten Selbstverteidigung lautet die Reaktion der Bevölkerung Rojavas darauf, den Aufbau der Demokratischen Autonomie zu beschleunigen.

 

Wie dies konkret aussehen soll, erläuterte die Kovorsitzende der Partei der Demokratischen  Union (PYD) Asya Abdullah auf einer Pressekonferenz in Qamislo am 14. August 2013: „Wir haben unser Projekt VertreterInnen der KurdInnen, AraberInnen, AssyrerInnen und ArmenierInnen vorgestellt. Wir haben mit allen diskutiert und sie dazu eingeladen, beim Aufbau des Projekts mitzuwirken. Nun werden wir mit allen Kreisen gemeinsam Sitzungen abhalten, auf denen wir über die nächste Stufe des Aufbaus der demokratischen Autonomie sprechen werden. Es soll eine Art Gesellschaftsvertrag ausgearbeitet und eine an ihn angebundene Kommission aus allen Teilen der Gesellschaft gegründet werden. Diese Kommission soll Bedingungen für eine demokratische Wahl in Rojava erarbeiten. Die Bevölkerung soll ihre VertreterInnen wählen. Im Idealfall soll diese Wahl binnen sechs Monaten stattfinden. Rojava braucht eine demokratisch gewählte Vertretung, die alle Teile der Gesellschaft dieser Region repräsentiert. Gleichzeitig wird die Basisorganisierung vorangetrieben. Die gewählte Vertretung schafft die Rahmenbedingungen für eine kommunale Selbstorganisierung der Bevölkerung und tritt nach außen hin als der Ansprechpartner für dieses System auf.“

Die BRD und andere NATO-Staaten unterstützen insbesondere die reaktionären politischen Kräfte in Syrien auf unterschiedliche Weise und haben den militärischen Konflikt von Anfang an befördert. Unsere internationale Solidarität gilt hingegen den fortschrittlichen Kräften in Syrien, die sich gegen die weitere Zerstörung des Landes einsetzen, Strukturen der Selbstbestimmung aufbauen in denen es keinen Platz für religiöse Unterdrückung und die Diskriminierung von Frauen gibt und vielfach die Perspektive einer befreiten Gesellschaftsordnung anstreben.

Momentan werden in Rojava aufgrund der Angriffe und der Versuche, die fortschrittlichen Strukturen zu isolieren, insbesondere Medikamente und Babynahrung benötigt. Der kurdische rote Halbmond (Heyva Sor), welche eine Hilfsorganisation der kurdischen Bevölkerung ist, ruft zu Sach- und Geldspenden auf.
Folgende Sachen werden benötigt: Metformin, Amlodipin, Ramipril, Aspirin, Amoxicillin, Ceftriaxon, Ibuprofen, Salbutamol, Insulin, Metronidazol, Diclofenac, Metoclopramid, Ranitidin, Clarithromycin, außerdem erst Hilfe-Sets, Babynahrung  etc.

 

In Stuttgart kann alles im Linken Zentrum Lilo Herrmann (Böblinger Str. 105, 70199 Stuttgart) und im Mesopotamischen Kulturverein (Ostendstr. 70, 70388 Stuttgart) abgegeben werden.



Geldspenden bitte auf das Konto der Heyva Sor a Kurdistan:

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Heyva Sor a Kurdistanê
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BLZ: 574 501 20