Der Streit um die Lampedusa-Flüchtlinge geht weiter. Zahlreiche Protestaktionen halten die Polizei in Atem. Gestern Nachmittag haben sich Gruppierungen von jeweils etwa 30 Menschen am Gerhart-Hauptmann-Platz und am Gänsemarkt versammelt. Anders als die Demo am Freitag, bleib es diesmal jedoch nicht friedlich: 70 Protestler stürmten das Alsterhaus!
Am Freitagabend waren rund 1000 Demonstranten durch die Innenstadt gezogen, um die Lampedusa-Flüchtlinge zu unterstützen. Sie trafen sich gegen 18 Uhr vor der Universität und zogen quer durch die City in Richtung Hafenstraße. Auf ihren Plakaten standen Parolen: „Olaf, halt’s Maul“, „Wir kämpfen für unser Recht“ oder „Rassistische Kontrollen und Polizeigewalt stoppen“.
Auch gestern versammelten sich wieder kleine Gruppen in der Innenstadt, unter anderem etwa 30 Protestler auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz. Während es am Anfang ruhig blieb, stürmte eine Gruppe von 70 Krawallmacher, manche von ihnen vermummt, um 16.35 Uhr das Alsterhaus. Sie warfen Regale um und zerstörten dabei Taschen und Parfüm-Flaschen. Der Schaden beläuft sich auf schätzungsweise 6000 Euro.
Zudem wurden Türen beschädigt. Anschließend verließ die randalierende Gruppe das Alsterhaus in Richtung Poststraße und gingen schließlich weiter zum Gänsemarkt.
Schon bei den Demos zuvor war es zu Krawall gekommen: Rund 1000 Demonstranten versammelten sich am Dienstag in der Schanze, es herrschte hochaggressive Stimmung. Am Donnerstag kam es während einer Versammlung mit rund 450 Teilnehmern am Gänsemarkt zu Böllerwürfen, später schlugen Unbekannte die Scheiben des Bezirksamtes Eimsbüttel ein.