Der Fall hat bundesweit Furore gemacht: Zwei Polizisten kontrollieren in Bad Säckingen einen Passanten – haben in ihrem Passat aber die Handbremse vergessen. Das Polizeiauto rollt in den Rhein. Dort wird es wohl bleiben.
So auffällig Polizeiautos auf der Straße sind, so unauffällig scheinen sie unter Wasser zu sein. Nachdem vor rund vier Wochen ein Streifenwagen der Bad Säckinger Polizei auf Höhe der neuen Rheinbrücke im Rhein versank, bleibt der Passat auch weiterhin unauffindbar. Mehrere Tauchgänge gab es in den vergangenen Wochen und seither ist wenigstens eines klar: An den beiden Stellen, an denen das Ortungsgerät ausgeschlagen hat, ist das Auto nicht.
Dabei war Einsatzleiter Hans-Willi Müller anfangs zuversichtlich, den
Wagen an einer der beiden Stellen zu finden. Die Suche müsse nun wieder
bei null anfangen, entsprechend groß war die Ernüchterung nach den
fehlgeschlagenen Ortungsversuchen. "Wir finden das Ding einfach nicht",
sagte Müller am Montag auf BZ-Nachfrage beinahe schon resigniert. Eine
Stecknadel im Heuhaufen sei die Suche nun. Es hätten zwar verschiedene
Firmen und Einzelpersonen ihre Hilfe angeboten und auch einige Konzepte
für die Suche vorgelegt, so richtig überzeugend sei aber keines gewesen.
"Die Erfolgsaussichten sind einfach zu niedrig und letztendlich würden
wir da nur Steuergelder verschleudern."
Weitere Suchaktionen seien nun erstmal nicht geplant. Erst wenn der
Rhein deutlich weniger Wasser führe, würde die Polizei wieder aktiv
werden. Das könne sich aber bis Januar hinziehen, so Müller.
Von einer Umweltgefährdung geht Müller nicht aus. Öl- und Benzin im
Autos sind im Verhältnis zur Wassermenge des Rheins gering. Fachleute
hätten ihm dies bestätigt. Wie berichtet war der Wagen Ende Juni zwei
Beamten abhanden gekommen, als sie eine Person am Rhein direkt unter der
Fridolinsbrücke kontrollieren wollten. An der leicht abschüssigen
Stelle war das Auto ins Rollen geraten. Den Wert des noch relativ neuen
Passats schätzt die Polizei auf rund 30.000 Euro.