[B] 25. Mai: Raul Godoy in Berlin

Fabrikgebäude von Zanon (Argentinien) mit ArbeiterInnen

Bosse enteignen statt Entlassungen hinnehmen!

Am Samstag kommt Raúl Godoy nach Berlin

Am kommenden Samstag macht Raúl Godoy, Referent der argentinischen Keramikfabrik Zanon, Halt in Berlin. Am 25. Mai um 18 Uhr findet im IG-Metall-Haus in Berlin-Kreuzberg eine Veranstaltung zum Thema der ArbeiterInnenkontrolle als Antwort auf Entlassungen und Betriebsschließungen statt, bei der Godoy u.a. über die Erfahrungen von Zanon berichten wird.

 

Die Veranstaltung in Berlin ist die letzte Station einer Reise, die den Arbeiter der Keramikfabrik Zanon, ehemaligen Vorsitzenden der Keramikgewerkschaft SOECN und rotierenden Abgeordneten im Provinzparlament von Neuquen (Argentinien) durchs krisengeschüttelte Europa (Spanien, Frankreich, Griechenland und Deutschland) führt.

 

Die Keramikfabrik Zanon produziert seit mehr als zehn Jahren unter ArbeiterInnenkontrolle als FaSinPat – Fabrik ohne Chefs. Die ArbeiterInnen kämpfen nicht isoliert, sondern verbinden sich mit anderen ArbeiterInnen und Arbeitslosen, indigenen Gemeinschaften wie auch der Jugend.

 

„Die Krise ist international und macht eine Antwort vom Standpunkt der ArbeiterInnen notwendig. … Die Leidtragenden der Krise sind die ArbeiterInnen und ihre Familien und die arme Bevölkerung. Deswegen ist es für uns wichtig, dass wir unsere Kampferfahrungen übermitteln“, sagt Raúl Godoy zur Begründung seiner Reise.

 

Stefan Schneider, einer der OrganisatorInnen der Berliner Veranstaltung erklärt: „Wir Lohnabhängigen erleben in Europa immer weitergehende, dramatische Verschlechterungen unseres Lebens. Betriebsschließungen wie bei Opel Bochum, deren Folgen ganze Regionen betreffen, werden einfach hingenommen. Dabei erzählt man uns, es sei nicht anders möglich. Wegen der Krise. Dass es auch anders geht, zeigen die ArbeiterInnen von Zanon.“

 

In Frankreich besuchte Raúl Godoy schon das von Schließung bedrohte Citroen-Werk in Aulnay. „In unserem Kampf gegen die Schließung haben wir entschieden, dass wir nicht zulassen, dass der Chef uns rausschmeißt, sondern dass wir stattdessen den Chef rausschmeißen!“ erzählte er unter Beifall der dortigen KollegInnen.

 

In Griechenland wird Raúl Godoy u.a. mit den KollegInnen der Baustoff-Fabrik Vio.Me zusammentreffen, die ihren Betrieb besetzt haben und unter Arbeiterkontrolle produzieren.

 

Damit stellen inzwischen Sektoren der europäischen ArbeiterInnenklasse praktisch fest, was Raúl Godoy sagt: „Wir ArbeiterInnen halten die Welt am laufen. Wir sind es, die mit Generalstreiks das Land lahmlegen können. Wir sind es auch, die im Angesicht der Krise mit Unterstützung der Gemeinschaft Fabrikschließungen verhindern können, indem wir sie unter ArbeiterInnenkontrolle stellen. Und wir können, viel weitergehend, das kapitalistische System der Ausbeutung und Unterdrückung beenden.“

 

Für die VeranstalterInnen der Diskussion in Berlin am 25. Mai ist das Beispiel von Zanon der weltweit fortschrittlichste Arbeitskampf der letzten Jahrzehnte. In diesem Sinne muss auch die Linke in Deutschland davon lernen und sollte die Gelegenheit nicht verpassen, mit Godoy über seine Erfahrungen und ihre Anwendbarkeit auf die aktuelle Eurokrise zu diskutieren.

 

Kontakt:info [ät] klassegegenklasse.org

 

ZANON – DIE FABRIK OHNE CHEFS

Ein beispielhafter Kampf: ArbeiterInnenkontrolle als Antwort auf die Krise

Veranstaltung mit Raúl Godoy

Samstag, 25. Mai, 18 Uhr

IG-Metall-Haus, Alte Jakobstraße 149

U-Bhf Hallesches Tor, Berlin

 

Blog zur Rundreise:

http://raulgodoyzanoneuropa.wordpress.com/category/idiomas/deutsch/

 

Zanon:

Broschüre von RIO (12/2011)