Klassik und ziviler Ungehorsam

Erstveröffentlicht: 
09.10.2012

180 Tage hat der Kohlekonzern RWE Zeit, um Rodungen im Hambacher Forst durchzuführen, vom 1.Oktober bis zum 31. März 2013. Die Kampagne "Hambacher Forst 180" will möglichst viele dieser 180 Tage mit kreativem Widerstand füllen und so die Rodungen verhindern. Ein Beitrag der besonderen Art kommt heute vom politischen Orchester "Lebenslaute", das für die Verbindung von zivilem Ungehorsam und klassischer Musik bekannt ist. AuchKlaus der Geiger aus Köln wird mitmusizieren.

 

Ein Auftritt der Lebenslaute-Musiker vor dem Haupttor von Heckler & Koch in Oberndorf am Neckar (Foto: Lebenslaute)

Sarah, eine Aktivistin, die den kommenden Winter in einem Baumhaus im Wald verbringen will, sagt: "In der aktuellen Situation, wo sich die Übergriffe von Polizei und Werkschutz häufen und mensch ständig auf eine Räumung vorbereitet sein muss, ist es toll, solche Unterstützungen zu erfahren und zu merken, dass der Hambacher Forst inzwischen überregional ein großes Thema ist und beobachtet wird, was hier passiert."

Erst letzten Montag entzog RWE dem Waldcamp die Duldung und forderte die Aktivisten auf, das seit April existierende Hüttendorf zu verlassen. Laut RWE lagern im Hambacher Tagebau noch rund 1,6 Milliarden Tonnen Braunkohle. Jährlich werden hier bereits 40 Millionen Tonnen gefördert. Der Tagebau Hambach ist einer von insgesamt drei Tagebauen im Rheinischen Braunkohlerevier westlich von Köln. Mit vier Kohlekraftwerken ist das Revier die größte Kohlendioxidquelle Europas.