Am Samstag, den 22. Oktober, führte die Bochumer NPD eine kleine „Tour“ durch drei Bochumer Stadtteile durch. Mit im Gepäck waren NPD-NRW-Vorsitzender Claus Cremer, Markus Schumacher, sowie David Kaspers und ein Infostand inklusive Material. Der angebliche Grund war „Informieren gegen den Euro“, der eigentliche vielleicht eher der Versuch von Claus Cremer Punkte für seinen Erhalt als Mitglied im Bundesvorstand zu sammeln.
Am späteren Morgen stellten die Nazis ihren Infostand in Werne auf. Hier trafen AntifaschistInnen erst ein, als der Stand schon wieder abgebaut, ins Auto verfrachtet und Richtung Innenstadt gefahren wurde. Doch in der Innenstadt war keine Spur von dem NPD-Wanderzirkus. Schließlich wurden die Nazis in Bochum-Weitmar vor einer Sparkasse an der Kohlenstraße entdeckt. Gegen 12:45 fanden sich dort etwa 10 Antifas, bewaffnet mit Transparenten, Infomaterial und Megafon ein, um gegen die Nazis zu protestieren. AnwohnerInnen wurde per Flugblatt und Megafon über die NPD und die momentanen Nazi-Aktivitäten in Langendreer informiert. Einen lustigen Höhepunkt erreichte der Wanderzirkus kurz vor Schluss als der Wind ihren Schirm und Stand umpustete. Punkt 13:30 bauten die Nazis ein weiteres Mal an diesem Tag ihren Stand ab und fuhren in Richtung Wattenscheid. Dort verweilte der Haufen auch leider ungestört bis 16:30 in der Wattenscheider Innenstadt.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass die NPD-Bochum/Wattenscheid eine „Occupy Sparkasse-Weitmar-Aktion“ gegen den Euro aus heiterem Himmel startet. Obwohl die Aktion schon Tage vorher angekündigt war, waren nur ein paar alte Flyer zum Thema Euro, ein Claus Cremer mit gequälten Grinsen und ein Markus Schuhmacher, der ein Gesicht machte, dass alles andere als einen guten Gemütszustand ausstrahlte, vorhanden. Die einzige Grinsebacke war David Kasper. Es könnte allerdings sein, dass Claus Cremer mit solchen Aktionen einen guten Eindruck beim Bundesvorstand der NPD machen möchte, da in letzter Zeit die Zeichen eher gegen ihn stehen. Die NPD-NRW-Zentrale in Wattenscheid steht zur Zwangsversteigerung aus und auch der Jugendbeauftragte Andre Zimmer machte mit seinen letzteren Aktionen und einem Prozess wegen Brandstiftung an NPD-Fahrzeugen, Körperverletzung, und dem Vorwurf von Kinderpornographie keine guten Schlagzeilen. Sowohl Zentrale, als auch Zimmer waren unter den Fittichen Cremers zu finden. Man wird sehen, ob solche Aktionen in nächster Zeit öfter statt finden werden.
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