Alltäglichen Rassismus sichtbar machen.

Schweigen brechen! Rassismus bekämpfen!

Mit einer Reihe politischer Aktionen sind in den letzten Wochen die Ermordung Kamals und die Kritik des alltäglichen Rassismus in die Öffentlichkeit getragen worden. Eine größere Demonstration unter dem Titel „Angst und Trauer überwinden – Gemeinsam gegen Rassismus kämpfen!“ fand am 4. November 2010 in Leipzig statt. Etwa 1200 Menschen haben sich dem Aufruf des Initiativkreises Antirassismus angeschlossen. Daneben gab und gibt es weitere Solidaritäts-Aktionen zum Mord an Kamal K. in Leipzig, zum alltäglichen Rassismus und weiteren Opfern nazistischer Gewalt in Deutschland. Die in diesem Artikel zusammen getragen wurden.

 

Hachenburg (Rheinland-Pfalz), 28. Dezember 2010: Für den 28. Dezember wird aufgerufen zu einer antifaschistischen Demonstration in Hachenburg. Dabei soll an den 17-jährigen Nihad erinnert werden, der in diesem Ort vor 20 Jahren von einem Nazi erstochen worden ist. Im Aufruf nehmen die VeranstalterInnen auch Bezug auf den Mord an Kamal. – Aufruf

WWW, 20. Dezember 2010: Im Internet taucht ein Video von AntifaschistInnen auf. Darin wird der Aufruf zur Antira-Demo in Leipzig am 29. Dezember verlesen. Außerdem werden einige Beispiele für Graffiti und Streetart gezeigt, die im Leipziger Straßenbild auf denMord an Kamal aufmerksam machen. – Direktlink

Hamburg, 21. Dezember 2010: Bei einer Kundgebung in Erinnerung an Ramazan Avci, der vor 25 Jahren von Nazis ermordet worden ist, wurde in einem Redebeitrag auch über den Fall Kamal und die Situation in Leipzig berichtet. – Aufruf / Bericht

Heidenheim, 19. Dezember 2010: Am Sonntag den 19.12.2010 jährte sich die Ermordung von Viktor, Waldemar und Alex durch den Neonazi Leonhard Schmidt zum 7. Mal. Aus diesem Anlass versammelten sich in den frühen Abendstunden ca. 30 Menschen am Ort des Verbrechens, um bei einer Mahnwache gemeinsam mit Angehörigen den drei Ermordeten zu gedenken. Bericht

Berlin, 18. Dezember 2010: antirassistische Demonstration, genauer ging es "gegen Rassismus, Wohlstandschauvinismus und Kapitalismus.Für Bewegungsfreiheit und soziale Rechte für ALLE Menschen. Koloniale Privilegien abschaffen!" Bericht

Berlin, 2. November 2010: Etwa 1500 Menschen sammeln sich in Berlin zu einer Demonstration „gegen Naziterror und Repression.“ Dort sollte auch der Mord an Kamal thematisiert werden, geplant war ein Redebeitrag. Dazu kam es nicht: Die Polizei stürmte die Demonstrationsspitze und hat sie gewaltsam beendet. – Bericht

Göttingen, 28. Oktober 2010: Bei einer Kundgebung vor dem Alten Rathaus in Göttingen wird auf den Mord an Kamal hingewiesen. Zur Kundgebung kamen etwa 90 Menschen. – Bericht (Redebeiträge unten drunter)

Leipzig, 27. Oktober 2010: Spontan-Demonstration von fast 200 Menschen durch den Leipziger Süden. Motto: „Das Problem heißt Rassismus“. Anlass war der Mord an Kamal. – Bericht und Fotos

Im Aufruf aus Leipzig heißt es:

"Opfer wie Kamal dürfen nicht vergessen werden, damit sich Täter und Sympathisanten nicht länger hinter der Justiz verschanzen können. Deswegen laden wir euch ein, mit uns am 29. Dezember wieder auf die Straße zu gehen – nicht nur in Leipzig. Wenn ihr nicht zur Demonstration kommen könnt, bitten wir euch um Solidaritäts-Aktionen in anderen Orten: Mit Kundgebungen, Demonstrationen oder Streetart und vielem mehr können Alltagsrassismus und rechte Strukturen kritisiert und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Wir zählen auf euch!"



Dieser Bitte kann mensch nur zu stimmen.

Remembering means fighting!



Seiten der oben aufgeführten Initiativen:

http://28dezember.blogsport.de/ - Hachenburg

http://www.keine-stimme-den-nazis.org/ - Hamburg

http://antiratageberlin.blogsport.de/ - Berlin

http://initiativkreis.blogsport.de/ - Leipzig

Siempre Antifascista