PM: Protest gegen Durchsuchungen linker Buchhandlungen

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Liebe Freundinnen und Freunde, 
liebe KollegInnen und Kollegen,
von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt ist es in den letzten Monaten zu einer Welle von Durchsuchungen linker Buchhandlungen in Berlingekommen, die in der jüngeren Geschichte beispiellos ist. Allein in diesem Jahr fanden sechs Mal Razzien gegen engagierte Läden in Berlin statt. Es drängt sich geradezu auf, diese präventiven Repressionsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Neuaufschwung sozialer Protestbewegungen zu sehen – so z.B. gegen Gentrifizierungsprozesse, die Mietraum unerschwinglich machen, gegen Castortransporte und den regierungsamtlichen Kotau vor der Energiemafia, gegen unsinnige Großprojekte wie Stuttgart 21 oder die Hamburger Elbphilharmonie, gegen Sozialabbau und zunehmende Verarmung. 

 

Linke Gegenöffentlichkeit war immer Voraussetzung und unentbehrlicher Bestandteil sozialer Protestbewegungen. Die Geschichte der Versuche, sie durch Durchsuchungen, Razzien und Strafverfahren einzuschüchtern, zu drangsalieren und letztlich zu kriminalisieren, ist ebenso lang wie unrühmlich. Vorverlagerung des Staatsschutzes nannte man dies früher. 
Wir, die Verlage der "Linke Literatur Messe Nürnberg" protestieren aufs schärfste gegen die jüngsten Repressionsmaßnahmen gegen linke Buchhandlungen in Berlin und solidarisieren uns ausdrücklich mit den Betroffenen. 

Namentlich: Pahl-Rugenstein Verlag (Bonn), Schmetterling Verlag (Stuttgart), Literaturvertrieb der Roten Hilfe (Kiel), Jump up Schallplattenversand (Berlin), Libresso (Nürnberg), Rotes Antiquariat (Berlin), Antiquariat Walter Markov (Bonn), Metroproletan Archiv und Bibliothek (Nürnberg), LAIKA-Verlag (Hamburg), Modernes Antiquariat Eine Welt (Madeburg), PapyRossa Verlag (Köln), Assoziation A (Berlin/Hamburg), Zambon Verlag (Frankfurt), Neuer ISP Verlag (Karlsruhe), Trotzdem Verlagsgenossenschaft (Grafenau/Frankfurt), Verlag 8. Mai GmbH/Tageszeitung Junge Welt (Berlin), Edition AV (Lich), Neues Deutschland Druckerei- und Verlag GmbH (Berlin), Dagyleli Verlag (Berlin), Alibri Verlag (Aschaffenburg), Kulturmaschinen Verlag (Berlin). 

Wir fordern die kritische Öffentlichkeit auf, sich diesem Protest anzuschließen.