[HRO] 2. Mai - Es ist nicht vorbei!

2. Mai Demonstration

Rund um den ersten Mai fanden mehrere linksradikale Aktionen und Veranstaltungen in Rostock statt. Neben Vorträgen und Diskussionen gingen am 2. Mai – dem Tag der Arbeitslosen – in Rostock rund 100 Menschen gegen Staat und Kapitalismus auf die Straße. Sie zogen durch die Kröpeliner Torvorstadt. Während es am Vortag zu Provokationen durch Neonazis kam, blieb es am Dienstag ruhig.

 

Gegen 17 Uhr sammelten sich etwa 100 Menschen bei schlechten Witterungsbedingungen, um unter dem Motto „365 Tage im Jahr gegen Staat und Kapital!“ zu demonstrieren. Als Auftaktort diente der Doberaner Platz von dem aus bereits am 1. Mai eine Demonstration der DGB Jugend startete. Diese versuchten etwa 15 Neonazis am Montag zu stören, indem sie per Transparent die Inhaftierung von Gewerkschaftern 1933 feierten. Antifas schritten ein und konnten verhindern, dass die Neonazis hinter der Gewerkschaftsdemo herliefen. Dies hatte die Polizei den Rechten zuvor skandalöser Weise angeboten. Nach vehementem Entgegentreten, flohen die Neonazis jedoch in die Straßenbahn. Die Polizei nahm einen Antifaschisten fest.

 

Am 2. Mai wagten die Neonazis nicht noch einmal die Provokation, wohl wissend, dass sie diesmal nicht so glimpflich davon kommen würden. Dadurch konnte die Demonstration ohne Störung zunächst mit Musik und Reden beginnen, ehe sie dann auf einer Route durch das links-alternativ geprägte Studentenviertel KTV zog. In verschiedenen Beiträgen wurde auf den Zusammenhang von Staat, Kapital und Faschismus hingewiesen und zur Organisation in linken Gruppen und Basisgewerkschaften aufgerufen. Thematisiert wurde auch immer wieder der kommende G20 Gipfel in Hamburg. Sein Ende fand der Umzug dann wieder auf dem Doberaner Platz.

 

Die organisierenden Gruppen Offemsiv, der Rätekommunistische Arbeiter_innenbund (RAKB, facebook.com/Rätekommunistischer-Arbeiterinnenbund-219115271847206/) und die Basisgewerkschaft Industrial Workers of the World (IWW) entschieden sich bewusst für den zweiten Mai. Zum einen, weil zahlreiche Genoss_innen am 1. Mai die revolutionären Veranstaltungen und antifaschistischen Aktionen in anderen Städten besuchten. Zum anderen, weil der 2. Mai auch der Tag der Arbeitslosen ist, der durch die Demonstration Würdigung erfahren sollte.

 

Eingebettet, war der Aufzug in eine Reihe von Veranstaltungen. Bereits am 28. April gab es eine Infoveranstaltung unter dem Titel „Im Namen Gottes – Arbeitskampf in Tunesien“ im Peter-Weiss-Haus. Am 1. Mai selbst fand eine Podiumsdiskussion „Gewerkschaften? Just do it!“ unter Teilnahme der IWW, der FAU und der GEW am selben Ort statt.

 

Nach der sehr gelungenen linksradikalen 1. Mai Demonstration von 2013 in Rostock, die Veranstaltuneng und die abschließende Demo 2017 ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Wahrnehmbarkeit von linksradikalen Inhalten abseits von rechten Aufmärschen in Rostock und MV, im Mai gewesen. Sorgen wir dafür, dass das so bleibt und es auch im nächsten Jahr wieder eine explizit revolutionäre Maiveranstaltung in Rostock gibt.

 

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