Am 29.04. wurde zeitgleich zu der Kulturkundgebung auf dem Erwin-Schoettle-Platz in Stuttgart-Heslach der AfD'ler Ernst Udo Abzieher geoutet. Etwa 30 Menschen zogen vor seine Wohnung in der Frauenstraße 3 und wiesen NachbarInnen mit einer Rede, Flyern und Schildern auf die Umtriebe von Abzieher hin. Außerdem wurden an seinem Wohnhaus Parolen gesprüht und Plakate angebracht.
Ernst Udo Abzieher ist zwar niemand, der das Licht der Öffentlichkeit scheut. Auch ist er sicher keiner der Hetzer die tagtäglich mit ihren Hasstiraden die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zieht. In seinen Funktionen als Bezirksbeirat in Stuttgart Süd und Beisitzer im Kreisvorstand der AfD Stuttgart bekleidet er auch keine besonders herausragenden Positionen. Dennoch tragen Leute wie er dazu bei, Rassismus, Chauvinismus, Antifeminismus, Homo- und Transphobie genauso wie all die anderen Widerwärtigkeiten, für die die AfD steht, alltäglich und vermeintlich normal zu machen.
Das wurde in seiner Nachbarschaft thematisiert und die AnwohnerInnen dazu aufgerufen, ihm ihre Abneigung zu zeigen, wenn sie ihm im Alltag begegnen. Heslach ist ein Viertel in dem viele Migrantinnen und Migranten leben und in dem sich auch noch Menschen mit einem schmalen Geldbeutel eine Wohnung leisten können – rechte Hetze hat dort keinen Platz.
Geld verdient Abzieher scheinbar mit dem Vertrieb von Uhrenarmbänder unter seiner Adresse. Offenbar mit mäßigem Erfolg, denn er fährt zumindest gelegentlich auch Backwaren für die Konditorei Schurr in der Böblinger Straße/Ecke Frauenstraße aus. Dies wurde zusätzlich in einem offenen Brief an Gastronomiebetriebe in Heslach thematisiert, die über das Wochenende an diese verteilt wurden. Die Gastronominnen und Gastronomen wurden dazu aufgerufen, die Konditorei Schurr kritisch auf das Anstellungsverhältnis anzusprechen.
Übrigens: Offenbar wurde unter dem Namen Ernst Udo Abziehers im Jahr 2008 ein antisemitischer Beitrag in einem Internetforum verfasst – bis dato hat sich Abzieher hierzu noch nicht verhalten.
Flyer:
Ein rechter Hetzer in unserem Heslach?
Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,
Heslach ist ein Viertel, in dem traditionell viele MigrantInnen, Linke und Menschen mit alternativen Lebensentwürfen leben. Auch trotz steigender Mieten, können sich auch noch viele mit schmalem Geldbeutel hier Wohnraum leisten. Dafür schätzen wir das Viertel und leben gerne hier!
Doch der Rechtsruck der letzten Jahre macht auch vor unserem Viertel nicht halt. Auch hier erhält die rassistische und chauvinistische AfD Zuspruch und auch hier leben Leute, die aktiv in der AfD mitarbeiten. Einer davon ist Ernst Udo Abzieher, wohnhaft in der Frauenstraße 3, der für die AfD im Bezirksbeirat Süd sitzt. Seine Partei hetzt zum einen gegen Migrantinnen und Migranten, die als Sündenböcke herhalten. Dazu kommt eine Ellenbogenmentalität, die gegen Arbeitslose und Schlechtbezahlte zielt, sowie Frauenfeindlichkeit und Hass gegen Homo- und Transsexuelle.
In seiner Funktion als
Bezirksbeirat hat Ernst Udo Abzieher nicht allzu viel Spielraum, die
AfD-Hetze umzusetzen. Dennoch versucht er immer wieder im Kleinen
dieses Amt als Bühne für seine Hetze zu missbrauchen. Dazu ist er
noch Beisitzer im Kreisvorstand der AfD Stuttgart.
Geld verdient
Abzieher scheinbar mit dem Vertrieb von Uhrenarmbänder unter seiner
Adresse. Offenbar mit mäßigem Erfolg, denn er fährt zumindest
gelegentlich auch Backwaren für die Konditorei Schurr in der
Böblinger Straße/Ecke Frauenstraße aus.
Ernst Udo Abzieher ist sicherlich keiner, der wie Björn Höcke oder Jörg Meuthen mit menschenfeindlicher Hetze täglich im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht. Aber er ist ein kleines Rädchen im System der AfD, das dazu beiträgt, die Hetze alltäglich und vermeintlich normal zu machen.
Wir sagen: Nicht in unserem Heslach!
Zeigt Ernst Udo Abzieher wenn ihr ihn seht dass seine Betätigung hier weder unbekannt noch willkommen ist. Sprecht doch auch mal das Café Schurr darauf an, warum sie denn einen Rassisten ihre Kuchen und Torten ausfahren lassen. Die Konditorei beliefert auch andere Gastronomiebetriebe und Bäckereien im Viertel mit Backwaren, Kuchen und Torten – hakt doch auch mal dort nach.
Für ein solidarisches und internationales Heslach ohne Rassismus und Hetze!
Übrigens: Von allein wird's auch nicht besser
Die AfD ist keine Lösung sondern ein Teil des Problems – soviel sollte klar sein. Aber wie lösen wir das Problem? Das Problem heißt Rassismus, Profitgier und Konkurrenz – kurz: Kapitalismus. Um diesen abzuschaffen, reicht aber auch nicht aus, das Kreuz alle paar Jahre bei einer anderen Partei als der AfD zu machen. Wir müssen selbst aktiv werden! Ein erster Schritt kann es sein, am 1. Mai für Solidarität auf die Straße zu gehen.
Beteiligt euch an den Aktivitäten zum 1. Mai! Kommt zur revolutionären Demo: 11:30 Uhr Schlossplatz – gegen rechte Hetze und Kapitalismus!
Offener Brief:
Liefert Ihnen ein Rassist die Kuchen?
Liebe Gastronominnen und Gastronomen,
wie Sie vielleicht schon mitbekommen haben, fährt Ernst Udo Abzieher, Bezirksbeirat für die AfD in Stuttgart Süd und Beisitzer im Kreisvorstand der AfD Stuttgart, zumindest gelegentlich Backwaren, Kuchen und Torten für die Konditorei Schurr in der Böblinger Straße aus.
Warum ist das ein Problem? Heslach ist ein Viertel, in dem traditionell viele MigrantInnen, Linke und Menschen mit alternativen Lebensentwürfen leben. Auch trotz steigender Mieten, können sich auch noch viele mit schmalem Geldbeutel hier Wohnraum leisten. Wir, die meisten anderen, die hier leben und auch den meisten Ihrer Kunden, schätzen das und wollen, dass das so bleibt.
Was dabei aber stört, ist die rechte Hetze von Ernst Udo Abzieher, AfD und Konsorten, die nicht nur in unserem Viertel daran arbeiten, das gute Miteinander zu vergiften.
Ernst Udo Abzieher ist sicherlich keiner der wie Björn Höcke oder Jörg Meuthen mit menschenfeindlicher Hetze täglich im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht. Aber er ist ein kleines Rädchen im System der AfD, das dazu beiträgt, die Hetze alltäglich und vermeintlich normal zu machen.
Das ist vielen Menschen im Viertel und sicherlich auch vielen Ihrer Kunden bewusst. In den letzten Tagen wurden entsprechende Flyer im Viertel verteilt – machen Sie sich also auf Nachfragen gefasst. Und: Wenn auch Sie von der Konditorei Schurr beliefert werden, fragen Sie doch mal nach, warum hier ein bekennender Rassist, Frauenfeind und rechter Hetzer beschäftigt wird. Verlangen Sie vielleicht auch, nicht mehr weiter von Ernst Udo Abzieher beliefert zu werden. Schließlich könnte das einigen Ihrer Kunden bitter aufstoßen.
Wir können leider nicht nachvollziehen, welche Betriebe alle betroffen sind, darum verteilen wir diesen Brief an viele Gastronomiebetriebe und Bäckereien im Viertel. Gerne dürfen Sie diese Information auch weitergeben.
Mit freundlichen Grüßen
AntifaschistInnen aus Heslach
