Demonstration // 1. Mai 2017 // 11:30 Uhr // Nürnberg // Gostenhofer Hauptstraße, Ecke Bauerngasse
Warum du Klasse bist
Was sind die Inhalte deines alltäglichen Lebens?
Hast du genug Zeit und Energie für all die Dinge, die du tun möchtest?
Wie viele Stunden am Tag verbringst du für die Schule/die Arbeit/das Studium?
Die Nacht durch lernen, oder einfach schlafen?
Fühlst du dich den Problemen gewachsen, vor die dich der Schul- bzw. Arbeitsalltag stellt?
Fühlst du dich manchmal, trotz Familie und Freunden, irgendwie isoliert in dieser Gesellschaft?
All die Probleme, all der Stress jeden Tag, das kannst du nur bewältigen, wenn du die Zähne zusammenbeißt, fest an dich selbst glaubst und nur noch härter für deine Ziele kämpfst. Denn am Schluss muss sich jeder irgendwie alleine behaupten und da draußen fertig werden. Glaubst du an diese unfassbar dumme Scheiße?
Wir sind als einzelne Personen genommen, alle sehr unterschiedliche Menschen, mit sich unterscheidenden Zielen und verschiedenen Wegen dorthin. Dass wir alle arbeiten, dem Druck in der Schule und im Studium standhalten, oder uns mit Ämtern herumschlagen müssen, ist der Punkt der uns ungeachtet unserer Hautfarbe, Nationalität, Religion, sexuellen Orientierung und unseres Geschlechts als unterdrückte Klasse verbindet. Wir besitzen nichts, außer der Kraft in unseren Muskeln und unsere Gehirnzellen, die wir zu Geld machen müssen um existieren zu dürfen. Diese Arbeitskraft verkaufen wir quasi auf einem Markt an Unternehmen, Fabriken und Banken. Deren Interesse ist es jedoch nicht darauf zu achten, dass alle Menschen genug zu Essen, zu Trinken, anständige Wohnungen und Kleidung haben. Mit den Produkten, die wir für sie herstellen, soll durch den Verkauf Geld gemacht werden. Das führt zu so absurden und makaberen Zuständen, wie dem, dass weltweit genug Nahrung produziert wird um fast zwölf Milliarden Menschen ernähren zu können. Da ein Großteil dieser Nahrung in Industrieländern verkauft wird, in denen es ohnehin zu viel davon gibt, wird die Hälfte davon weggeschmissen. Von den sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten leidet deswegen fast eine Milliarde unter Hungersnöten. Es ist eben gewinnbringender Essen wegzuschmeißen, als es zu verteilen und zu essen.
Schlimm genug, würde man meinen, aber das Ausmaß des Profitwahns nimmt noch krassere Züge an. So befinden sich momentan über 90 Millionen Menschen auf der Flucht und nur 10 Länder der Welt sind in keinen Krieg verwickelt.
Krieg, Flucht und Hunger sind aber keine Naturkatastrophen, sondern von den Herrschenden bewusst eingesetzte Instrumente, um Profit für sich herauszuschlagen. An den eroberten Gebieten und Rohstoffen, dem Verkauf von Kriegsgerät und dem Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur wird fleißig Geschäft gemacht. Scheißegal ob Menschen dabei entwürdigt werden, ihnen das Dach über dem Kopf weggesprengt wird oder sie verrecken. Am Ende zählt nur der Betrag in den Taschen der KriegstreiberInnen.
Es ist der gleiche Krieg der auch hier in Deutschland und auf der ganzen Welt geführt wird. Es ist Krieg wenn Menschen auf der Straße leben müssen, obwohl Häuser leer stehen. Es ist Krieg wenn deine Mutter den 3. Minijob annehmen muss, um die Familie ernähren zu können. Es ist Krieg wenn dir der Strom abgestellt wird, weil du dich nicht mit dem Arschloch vom Jobcenter auseinandersetzen willst. Dieser Krieg hat System und dieses System heißt Kapitalismus. Krieg der in den Schulen, den Universitäten, der Arbeit und auf der Straße geführt wird.
Überall dort wird dir nun also erzählt, du müssest dich nur genug anstrengen, genug einstecken können, um irgendwann mal in den Genuss eines schönen Lebens zu kommen. In Wahrheit bedeutet dieses „schöne“ Leben hier 8 Stunden am Tag zu ackern und nur einen Bruchteil davon zu bekommen, was du eigentlich leistest. Der Rest geht an deineN ChefIn, den/die FabrikbesitzerIn oder den/die BankerIn, die sich damit den teuren Benz leisten, von dem du dein ganzes Leben nur träumen wirst. Befreie dich von dem Streben nach unerreichbaren, materialistischen Zielen und der Illusion, dass deine Leistung den verdienten Erfolg bringe und erkenne die Zustände, in denen wir uns befinden.
Was uns als ArbeiterInnenklasse verbindet, ist die Tatsache, dass wir alle ausgebeutet und unterdrückt werden. Was die FabrikbesitzerInnen und BankerInnen, als KapitalistInnen verbindet ist die Tatsache, dass sie uns gemeinsam ausbeuten und unterdrücken. Alleine kämpfend werden wir gegen diese Zustände nichts ausrichten können. Nur wenn wir uns zusammenschließen und uns als eben diese unterdrückte Klasse verstehen, können wir an den herrschenden Verhältnissen etwas verändern.
Du bist Klasse, und deshalb musst du auch nicht alleine kämpfen. Gemeinsam als Klasse können wir ein besseres und schöneres Leben für alle möglich machen. Ein Leben ohne Ausbeutung. Ohne Diskriminierung. Ohne Unterdrückung. Ein befreites Leben.
Als Klasse gemeinsam auf die Straße – komm zur antikapitalistischen Großdemonstration am 1. Mai!
Bring deine Leute mit und kämpf mit uns!
Für ein befreites & solidarisches Leben!
-> Sonstige Termine:
* Warmup-Demo zum 1. Mai 29. April 16 Uhr Kleine Freiheit Fürth
* 1. Mai Demonstration 11:30 Uhr Gostenhofer Hauptstr. Ecke Bauerngasse Nbg Internationalistisches Straßenfest 01. Mai 14 Uhr Müllnerstr. Nbg
* Woche der internationalen Solidarität 08. – 13. Mai mit Vorträgen, Film und Fußballturnier
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