Randalierer stirbt bei Festnahme - Polizisten müssen vor Gericht

Erstveröffentlicht: 
16.12.2016

Ein 27-Jähriger randalierte, beruhigte sich auch bei der Festnahme nicht und starb während des Polizeieinsatzes - nun ermittelt ein Gericht, ob die Beamten den Mann zu lange fixierten, ohne freies Atmen zu gewährleisten.

 

Zwickau. Nach dem Tod eines 27-Jährigen bei einem Polizeieinsatz in Zwickau ist gegen vier Polizisten Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben worden. Ihnen wird zur Last gelegt, den Mann im Sommer 2015 über mehrere Minuten in Bauchlage fixiert zu haben, ohne ihm Gelegenheit zum freien Atmen zu geben, teilte die Staatsanwaltschaft Zwickau am Freitag mit.

 

Der Mann hatte in der Nacht zum 24. Juli 2015 in einer Bankfiliale gegen einen Geldautomaten getreten, den Störknopf gedrückt und Alarm ausgelöst. Die Beamten konnten den um sich schlagenden Randalierer damals kaum beruhigen. Beim Anlegen der Handfesseln war der Mann plötzlich ohnmächtig geworden. Der Rettungsdienst hatte 40 Minuten lang versucht, den Mann wiederzubeleben - ohne Erfolg.

 

Das Verfahren gegen eine Polizistin sei eingestellt worden, weil sie nicht an der Fixierung des Zwickauers beteiligt gewesen sei, ergänzte die Ermittlungsbehörde. Der Tote habe demnach unter dem Einfluss von Drogen und Medikamenten gestanden und an einer Herzerkrankung gelitten.