Wiesbadener AfD schmeißt Hetzer raus - "Nichts von Facebook-Kommentaren gewusst"

Erstveröffentlicht: 
15.11.2016

WIESBADEN - Die Rathausfraktion der AfD hat ihren kommunalpolitischen Referenten Klaus Peter Kaschke rausgeschmissen. Man habe am Montagabend entschieden, das Arbeitsverhältnis mit dem Referenten zu beenden, erklärt Fraktionsgeschäftsführer Robert Lambrou.

 

Kaschke hatte seine Arbeit erst am 1. November aufgenommen. Es hatte sich herausgestellt, dass der aus Thüringen nach Wiesbaden gewechselte Journalist im sozialen Netzwerk Facebook mit einer Vielzahl von rassistischen und menschenverachtenden Kommentaren präsent ist, er diffamiert und beleidigt politisch Andersdenkende übel. Seine fremdenfeindlichen und rassistischen Ausfälle werten Flüchtlinge und Muslime ab, Kaschke zieht dazu immer wieder Vergleiche aus dem Tierreich heran.

 

Die Wiesbadener AfD hatte erklärt, von diesen Kommentaren nichts gewusst zu haben. Man sei erst am Donnerstagabend von Dritten "aus Rathauskreisen" auf "inakzeptable Beiträge" aufmerksam gemacht worden. Die Formulierung "inakzeptabel" schmeichelt, Kaschke hat sich als übler Hetzer betätigt. Einstimmig habe sich die Fraktion für die kurzfristige Kündigung entschieden, so Lambrou. "Wir waren fachlich mit der Arbeit von Herrn Kaschke in den vergangenen zwei Wochen sehr zufrieden. Auch menschlich hat er sich innerhalb der Fraktionsräume stets einwandfrei präsentiert".

 

Facebook-Kommentare nicht überprüft


Die frei zugänglichen Kommentare im Internet habe die Wiesbadener AfD im Vorfeld der Einstellung nicht überprüft, räumt Fraktionsgeschäftsführer Lambrou ein. Es habe mehrere Telefonate und persönliche Gespräche mit dem Bewerber gegeben. Kaschke selbst hatte in einem Kommentar seinen Weggang aus Eisenach und die Bewerbung als Referent der AfD in Wiesbaden mit der Bemerkung versehen, dass er nun politisch eindeutig Stellung beziehe.