Mehrfach gab es im sächsischen Heidenau bereits fremdenfeindliche Ausschreitungen. Jetzt wurden erneut Flüchtlinge angegriffen. Der Bürgermeister fordert mehr Polizeistreifen.
Im sächsischen Heidenau sind drei afghanische Flüchtlinge angegriffen und verletzt worden. Die Afghanen wurden aus einer 30-köpfigen Gruppe heraus beleidigt und angegriffen, wie die Polizeidirektion Dresden am Samstag mitteilte.
Zwei Tatverdächtige im Alter von 18 und 20 Jahren wurden festgenommen und müssen sich wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung verantworten. Der Bürgermeister von Heidenau forderte nach dem Vorfall mehr Polizeistreifen in seinem Ort.
Die drei Afghanen, ein 17- und zwei 18-Jährige, wurden bei dem Vorfall am Freitagabend leicht verletzt. Die Polizei geht von einem fremdenfeindlichen Motiv aus, da von den Tatverdächtigen Parolen wie „Macht euch wieder nach Hause“ und „Was wollt ihr hier?“ gerufen wurden. Die Ermittlungen hat das Dresdner Staatsschutzdezernat übernommen.
„Schlimm und absolut zu verurteilen“
Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) kündigte an, er wolle mit der Polizei über mehr Streifen sprechen. Zugleich kritisierte er, dass er nach eigenen Angaben zu spät über den Angriff informiert worden sei. Dieser sei „schlimm und absolut zu verurteilen“, sagte er MDR Sachsen. Zugleich versicherte Opitz, dass Heidenau kein Problem mit Rassismus habe. „Alltagsrassismus“ sei in der ganzen Bundesrepublik verbreitet, argumentierte er.
Das sächsische Heidenau war in der Vergangenheit bereits wegen ausländerfeindlicher Ausschreitungen in die Schlagzeilen geraten. Im August hatten Rechtsextreme in der Kleinstadt bei Dresden vor einer Flüchtlingsunterkunft randaliert. Bei den gewalttätigen Ausschreitungen wurden Dutzende Polizisten verletzt.