«Es gab einen von den Behörden bewilligten Anlass in der Tennis- und Eventhalle Unterwasser», bestätigt Markus Rutz, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, gegenüber FM1Today. Ob es sich bei den Feiernden um Neonazis handelte, will die Polizei nicht sagen. Rutz: «Das Fest fand unter dem Namen ‘Rocktoberfest’ statt und lief laut unserem Einsatzleiter sehr gesittet ab.» Um 2 Uhr sei es vorbei gewesen.
Die «Antifa Bern» schreibt, dass das Fest ursprünglich im süddeutschen Raum geplant war. Die internationale Neonazi-Organisation «Blood&Honour» (B&H) sei die treibende Kraft hinter dem Konzert gewesen. Bereits 2013 habe die Zürcher B&H-Sektion in Ebnat-Kappel ein Konzert mit mehreren hundert Teilnehmern veranstaltet.
Beim Konzert von diesem Samstag seien sogar noch mehr Besucher gewesen. Die Kantonspolizei St.Gallen spricht von «bis zu 5000 Personen». «Wir waren mit Patrouillen vor Ort und haben kontrolliert, dass die Auflagen eingehaltet worden sind», sagt Rutz. Die Polizei habe keine Kenntnis von verbotenen Aktivitäten rund um das Fest.
Allerdings sei die Polizei auch während der Party nicht im Lokal gewesen. «Bei einem privaten Anlass ist der Veranstalter dafür verantwortlich, was im Konzertlokal passiert», sagt Rutz.
«Wenn das so tatsächlich stimmt – und darauf deutet alles hin – dann ist das eine ganz neue Dimension», sagt Fabian Eberhard von der Sonntagszeitung. Der Journalist hat das Thema Rechtsextremismus zu seinem Fachgebiet gemacht. «5000 Leute an einem Neonazi-Konzert, das gab es auch in ganz Europa selten. Es zeigt: Die Schweiz ist und bleibt ein Konzertparadies für Rechtsextreme.»
Am Rechtsrock-Konzert in Unterwasser traten Bands wie Stahlgewitter, Frontalkraft und Amok auf. Sänger der Schweizer Band Amok ist laut «Antifa Bern» ein vorbestraftes Mitglied von «Blood&Honour».
(rr)