Brandanschlag gegen Vorsitzenden der Rechten

Erstveröffentlicht: 
14.07.2016

Weil am Rhein (wz/sif). Einen Brandanschlag, der sich gegen Andreas Weigand (31), Vorsitzender der neu gegründeten Partei „Die Rechte“, richtet, hat es im elsässischen Blotzheim gegeben. Das vor Weigands Haus stehende Auto seiner Lebensgefährtin ist in Brand gesteckt worden. Außerdem wurde ein Molotowcocktail gefunden.

 

Im Elsass wohnt der 31-Jährige, der in Friedlingen aufgewachsen ist und aus seiner rechten Gesinnung keinen Hehl macht, seit zwei Jahren. Ausschließlich die französische Polizei ermittelt in dem Fall des Brandanschlags. „Die Staatsschutzabteilung der deutschen Polizei wird jedoch laufend über den Stand der Ermittlungen informiert“, sagte Polizeisprecher Klaus Klotz gegenüber unserer Zeitung und fügte hinzu: „Wir können nur hoffen, dass sich die Situation wieder schnell beruhigt.“ Denn mit dem Brandanschlag wird eine neue Dimension der Auseinandersetzung erreicht. Laut Polizei liegt zwar der Verdacht nahe, dass es einen Zusammenhang mit den Vorfällen in Friedlingen und mit der vor allem über Facebook geführten Auseinandersetzung mit der linken Szene gibt, doch belegen lasse sich das nicht. „Es gibt keine Hinweise auf die Täter. Auch liegt kein Bekennerschreiben in linken Foren vor“, sagt Polizeisprecher Klotz. Deshalb sei alles spekulativ.

 

Nach den bisherigen Ermittlungen haben Unbekannte nachts gegen 2 Uhr das vor dem Wohnhaus stehende Auto der Lebensgefährtin von Weigand vorsätzlich in Brand gesteckt. Auch wollten die Täter eine mit roter Farbe gefüllte Flasche, die mit einer brennbaren Flüssigkeit vermischt war, zünden. Dies misslang. Die Polizei geht von einem Molotowcocktail, also einer Brandflasche, aus. Die französischen Ermittler haben inzwischen auch Kontakt zu den Schweizer Kollegen aufgenommen, weil sie wissen wollen, ob im Nachbarland ein solcher Brandsatz auch schon aufgetaucht sei. In jedem Fall sieht sich die Polizei nach diesem Vorfall mit einer Eskalation der Gewalt konfrontiert. Laut Ermittlungen der französischen Gendarmerie hat Weigand über das Internet massive Drohungen von Antifaschisten erhalten.

 

Vor allem, seit er die Demonstration „Tag der europäischen Völker“ (siehe separater Bericht) angekündigt hat. Und das war bereits geschehen, bevor die Friedlinger Vorfälle um die bedrohte Familie publik wurden. Weigand, der sich als Opfer sieht und betont, noch nie jemanden bedroht oder Gewalt angewandt zu haben, spricht von Morddrohungen, die er erhalten habe. Der Vorsitzende gehört zu einem Kreis weiterer Personen (sechs Männer und zwei Frauen) aus der rechten Szene, der vom Gericht ein Annäherungsverbot gegenüber einer Familie in Friedlingen erhalten hat, die sich bedroht fühlt (wir berichteten mehrfach).