Für den 9. Juli rief die Kampagne „Fluchtursachen bekämpfen“, zur Teilnahme an einem Aktionstag in der Nürnberger Innenstadt auf. Ziel war es, gemeinsam mit linken Gruppen und mit Geflüchteten, die Nürnberger Innenstadt ganz unter das Zeichen fortschrittlicher und solidarischer Aussagen zum Thema"Flucht" zu setzen.
Motto der des Aktionstages war "Fluchtursachen bekämpfen! Gemeinsam gegen Krieg Spaltung, Rassismus und Ausbeutung." Die zahlreichen Geflüchteten, Gruppen und Organisationen, die sich am Aktionstag beteiligten, zogen in Anschluss ausnahmslos eine positive Bilanz.
Von 11 bis 17 Uhr waren linke Gruppen rund um den Weißen Turm präsent. So etwa beteiligten sich AGIF, SKB und Young Struggle mit einem Infostand zum Thema Flucht, Krieg und Imperialismus. Besonderen Schwerpunkt legten sie auf das Massaker in Suruc und die darauf bezogene internationale Kampagne "Gerechtigkeit für Suruc. Gerechtigkeit für alle!". Für diese wurden während des ganzen Tages erfolgreich Unterschriften gesammelt.
DKP, Antiimperialistische Initative und Freidenker waren mit einem gemeinsamen Stand zu den Kriegen in der Ukraine und Syrien vertreten.
Die Linke Liste Nürnberg beteiligte sich mit einer Rede der Stadträtin Marion Padua. Ihr Thema: Fluchtursachen, Kriege und die deutsche und europäische Asylpolitik.
Die Interventionistische Linke Nürnberg war gemeinsam mit dem Bayerischen Flüchtlingsrat vertreten und machte Werbung für das vom 4.- 7. August in Bamberg statt findente Solidarity4all Protestcamp gegen das dortige Massenabschiebelager ARE. Der Flüchtlingsrat war im Rahmen seiner aktuellen Kampagne NOT SAFE! anwesend, die gegen die Versuche der Regierung vorgeht, Afghanistan als ein sicheres Herkunftsland zu propagieren.
Die No Border Kitchen sammelte Geld, um in Griechenland arbeiten zu können.
Flüchtlingsfrauen des internationalen Frauencafés waren zahlreich vertreten und machten mit einem Stand auf frauenspezifische Fluchtgründe aufmerksam. Sie beleuchteten zudem die Situation von geflüchteten Frauen in Deutschland und hielten Reden. Gleichzeitig drehte die Medienwerkstatt Franken vor Ort einen Teil ihrer Dokumentation über die Arbeit des internationalen Frauencafés. Die organisierte autonomie (OA) baute mitten in der Füßgängerzone eine 2,5 Meter hohe Grenzanlage mit Stacheldraht auf und präsentierte neben einem Infostand ihre Audioaustellung "Frauen erzählen von ihrer Flucht" und die Ausstellung "Gegen die Verbrechen der herrschenden Klasse". Der Motorradklub "Kuhle Wampe" war ebenfalls mit einem Infostand und natürlich mit Motorrädern vertreten. Das Medya Volkshaus machte mit einem Stand und Informationsmaterial auf den Krieg in Kurdistan aufmerksam. Die Revolutionär organisierte Jungendaktion "ROJA" baute ein 7m2 großes Zimmer aus einem Flüchtlingsheim nach, um zu zeigen wie menschenverachtend das angebliche "Asylparadies Deutschland" ist.
Die Initative "Klassenkampf statt Weltkrieg" stürzte mit einer Perfomance das Kapital von dem Pulverfass, auf dem es thront, gleichzeitigt attackierten sie das neue Bundes-Integrationsgesetz als eine weiters rassistisches Gesetz zur Verschäfung der Ausbeutung der Lohnabhängigen.
Während des Aktionstages malten AktivistInnen Transparente und hängten diese in großer Anzahl überall in der Innenstadt auf, auch fanden diverse Flashmob-Aktionen statt, um so die Präsenz der Themen Flucht, Fluchtgründe, Ausbeutung, Rassismus und Imperialismus zu erhöhen. Alle anwesenden Gruppen hielten Redbeiträge zu verschieden Themen, der Tag wurde vom Lautsprecherwagen aus inhaltlich moderiert.
Auch AktivistInnen aus München und Regensburg beteiligten sich am Aktionstag. Einige solidarische Leute kochten für den Aktionstag 150 Portionen veganes Essen, um so die AktivistInnen und ihr Anliegen zu unterstützen. Den Aktionstag beendeten AGIF, SKB und Young Struggle mit einer Gedenkkundgebung zum Massaker in Suruc.
Die "Kampagne Fluchtursachen" bekämpfen wird weiterlaufen und sich ausbreiten.
Wir laden alle herzlichst ein, am 30. Juli nach Nürnberg zu kommen um an der Auftakt- und Mobikonferenz teilzunehmen und im Rahmen der Kampagne selbst aktiv zu werden. Gemeinsam mit den TeilnehmerInnen der Konferenz werden wir unter anderem zu einer Großdemonstartion am 29. Oktober nach Nürnberg mobilisieren, um dort gemeinsam zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ziehen.
Bis dahin heißt es Fluchtursachen bekämpfen - die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen! Es ist Zeit zu handeln!
facebook.com/fluchtursachen
Einladung zur Auftakt- und Mobikonferenz am 30. Juli