Rathaus forciert Bautempo auf Brachen

Erstveröffentlicht: 
28.06.2016

Bis zum Jahr 2019 werden die Brachflächen bebaut sein, die sich heute zwischen der Innenstadt und dem Quartier an der Eisenbahnstraße befinden. „In zehn Jahren wird dort ein völlig anderes Stadtviertel entstanden sein“, erläuterte am Dienstag Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) im Café „Petit Paris“ in der Rosa-Luxemburg-Straße und präsentierte Pläne zur Bebauung.

 

Leipzig. Die Stadt geht davon aus, dass die meisten Projekte schon Ende 2017 fertig werden und im Laufe des Jahres 2018 bezogen werden können. Als letztes Großprojekt in diesem Gebiet werde voraussichtlich im Jahr 2019 die Bebauung des Krystallpalast-Geländes zwischen Brandenburger Straße, Hofmeisterstraße und Hahnekamm fertig. Wie berichtet, entstehen allein dort rund 175 Wohnungen, 165 Studentenappartements, drei Hotels sowie 5500 Quadratmeter Bürofläche und Einzelhandelsgeschäfte.

 

Bau-Bürgermeisterin Dorothee Dubrau (parteilos) betonte, dass die Kommune ein möglichst großes Wohnungsangebot schaffen will. „Wir wollen, dass Wohnungen gebaut werden, damit der Markt größer wird“, betonte sie. Dies sei eine wichtige Voraussetzung, um den Mietpreisanstieg in der Stadt in Grenzen zu halten. „Das Mietpreisgefüge wird sich auf jeden Fall erhöhen.“ Leipzigs Bestandsmieten seien allerdings noch „moderat“. Um den Anstieg abzubremsen, dränge die Verwaltung Investoren, etwa ein Drittel ihrer Wohnungen im preiswerten Segment zu bauen.

 

Parallel dazu werden die Anstrengungen verstärkt, um beim Freistaat Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau einzuwerben. „Die Investoren halten sich mit dem Bau solcher Wohnungen zurück“, schilderte Oberbürgermeister Jung die Situation. Denn aktuell sei die Mietpreisentwicklung in der Messestadt noch nicht dramatisch. „Wir sehen das aber anders: Leipzig muss jetzt aktiv werden, damit wir die notwendigen Objekte haben, wenn sie gebraucht werden.“ Er gehe davon aus, dass auch Dresden dies erkennt und die erforderlichen Gelder bereitstellt. „Ich hoffe sehr, dass wir in den Jahren 2017/18 die ersten 200, 300 Wohnungen mit einer Mietpreisbindung bekommen“, so Jung.

 

Von Andreas Tappert