Daimler: Erneute Kandidatur von Rechtsradikalen bei Betriebsratswahl in Stuttgart

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(...) Als wir im Mai 2007 das CGM Betriebsratsmitglied Oliver Hilburger als Neonazi enttarnten, haben sich sofort alle Fraktionen im Betriebsrat von ihm distanziert. Mit Ausnahme von Georg Bell und seiner CGMFraktion. Erst als ein Jahr später das Bundesverfassungsgericht Hilburger‘ s Amtsenthebung als ehrenamtlicher Richter bestätigte, konnte auch der CGM nicht mehr wegsehen. Jetzt tritt Hilburger wieder als Betriebsratskandidat an und hat eine ganze Reihe CGM‘ler auf seiner Liste, die bei der letzten Wahl noch beim CGM kandidierten. Wieder gibt es keine öffentliche Erklärung von G. Bell. Jeder kann sich dazu seinen Teil denken.


Rechtsextreme Jugendsünde?

Wer wie der 40zig-jährige Hilburger noch vor einem Jahr in einer rechtsradikalen Band Rudolf Hess, den Stellvertreter Adolf Hitlers verherrlichte, kann das nicht als Jugendsünde abtun. Auch die Orientierung seiner Betriebsratsliste Zentrum ist höchst zweifelhaft. In seinen Schriften ist die Rede vom „Irrweg des Internationalismus“ und der „Stärkung des Nationalstaatsgedanken“. Was für ein Unsinn: Wenn Daimler nur die im Inland verkauften Autos produzieren würde, könnte man die Belegschaft von UT mehr als halbieren.

Auch die Aussage, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer kein Gegnerschaftsverhältnis haben dürfen, erinnert an das perverse NS- Verständnis von Betriebsgemeinschaft und Treuepflicht. Wir sind doch nicht blind. Dass Kapitalinteressen und Arbeitnehmerinteressen immer häufiger im Widerspruch stehen, sehen wir zur Zeit überdeutlich.

Weiter wirbt Hilburger mit seiner Zentrums-Liste für eine stärkere Beteiligung der Beschäftigten. So schreibt er z.B. dass die Belegschaft im Jahr 2004 vor Abschluss der so genannten „Zukunftssicherung 2012“ hätte befragt werden müssen. So ein Blender! Damals war Hilburger doch auch Betriebsrat. Warum hat er denn keinen Widerstand organisiert? Warum hat er denn damals eine Befragung oder Abstimmung der Beschäftigten nicht gefordert?

Die Einzigen die das damals getan haben, waren die Kollegen der "alternative". (...)

Quelle: Auszug aus der "alternative" Nr. 80, via StattWeb