Sachsen kann erstmals seit der Wende auf einen Bevölkerungszuwachs verweisen. 2015 stieg die Zahl der Einwohner um rund 10.000, teilte Innenminister Markus Ulbig mit. Als Gründe für diese Entwicklung nannte er unter anderem die höhere Zuwanderung und die weiter steigende Lebenserwartung.
Dresden. Sachsen kann erstmals seit der Wende auf einen Bevölkerungszuwachs verweisen. 2015 stieg die Zahl der Einwohner um rund 10.000, teilte Innenminister Markus Ulbig (CDU) am Dienstag mit. Insgesamt leben derzeit etwa 4,06 Millionen Menschen im Freistaat. 1990 lag die Bevölkerungszahl noch bei 4,78 Millionen, ging dann aber bis 2014 jedes Jahr zurück. Nach einer Berechnung des Statistischen Landesamtes soll der positive Trend in den kommenden vier Jahren noch anhalten. Als Gründe für diese Entwicklung nannte Ulbig die anhaltend hohe Geburtenrate, den positiven Wanderungssaldo, die höhere Zuwanderung und die weiter steigende Lebenserwartung.
Tatsächlich liegt Sachsen bei der Geburtenrate mit 1,57 Kindern pro Frau bundesweit auf dem ersten Platz. Damit verzögert sich allerdings der Bevölkerungsrückgang lediglich, denn rein rechnerisch müsste eine Frau 2,1 Kinder zur Welt bringen, damit die Zahl wieder steigt. In jedem Fall erfolgt der Rückgang aber langsamer als bei der letzten Berechnung vor sieben Jahren noch angenommen. Sachsen wird die Vier-Millionen-Einwohner-Marke wohl erst 2026 unterschreiten und damit zehn Jahre später als veranschlagt. Regional ist die Entwicklung unterschiedlich. Nur in den Städten Leipzig und Dresden soll die Zahl der Einwohner bis 2030 wachsen und im Erzgebirge am stärksten sinken.