Die geplanten Erinnerungszeichen an die friedliche Revolution in der DDR vor 25 Jahren stehen offenbar unter keinem guten Stern. Nach den Querelen um ein Denkmal in Leipzig steht nun möglicherweise auch das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin vor dem Aus.
Berlin. Die geplanten Erinnerungszeichen an die friedliche Revolution in der DDR vor 25 Jahren stehen offenbar unter keinem guten Stern. Nach den Querelen um ein Denkmal in Leipzig steht nun möglicherweise auch das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin vor dem Aus. Nach einem Bericht des Berliner „Tagesspiegels“ (Mittwochsausgabe) wollen Bundestagsabgeordnete von SPD und CDU das Vorhaben am Mittwoch im Haushaltsausschuss des Bundestages beerdigen.
Grund sind demnach die gestiegenen Kosten.Der Berliner SPD-Bundestagsabgeordnete Swen Schulz wird vom „Tagesspiegel“ mit den Worten zitiert: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Nach der ersten Kostensteigerung um fünf Millionen Euro befürchteten viele Mitglieder des Haushaltsausschusses, „dass das Denkmal finanziell nicht kontrollierbar ist“. Auch der CDU-Abgeordnete Klaus-Dieter Gröhler sagte dem Blatt: „Wenn es nicht noch einen großen Aufschrei gibt, wird das Einheitsdenkmal mit großer Mehrheit gekippt.“
Das ursprünglich für zehn, später für 15 Millionen Euro veranschlagte Freiheits- und Einheitsdenkmal sollte nach den bisherigen Planungen auf dem Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. auf dem Berliner Schlossplatz errichtet werden.
Das Denkmal sollte an die friedliche Revolution in der DDR im Herbst 1989 und an die deutsche Wiedervereinigung 1990 erinnern. Die Choreografin Sasha Waltz hatte die ersten Pläne für das Denkmal, eine begehbare wippende Schale, entworfen. Umgesetzt werden sollte dann der weiterentwickelte Entwurf der Architekten Johannes Milla und Sebastian Letz. Der Bau geht auf einen Beschluss des Bundestags aus dem Jahr 2007 zurück.In der Vergangenheit hatte es immer wieder Querelen um den Bau gegeben.
Wegen notwendiger Restaurierungsarbeiten von Fliesenmosaiken aus der wilhelminischer Zeit oder Einwänden der Behindertenbeauftragten gegen eine zu steile Besucherrampe im ursprünglichen Entwurf des Denkmals hatten sich die Planungen erheblich verzögert. Ursprünglich war ein Einweihungstermin am 9. November 2014 geplant, dem 25. Jahrestag des Mauerfalls.