Bisher ist André Poggenburg das öffentliche Gesicht der AfD in Sachsen-Anhalt. Landeschef, Spitzenkandidat - und jetzt Fraktionsvorsitzender. Doch das soll sich ändern.
Magdeburg. AfD-Landeschef André Poggenburg will nach seiner Wahl zum Vorsitzenden der neuen Fraktion im Magdeburger Landtag an der Parteispitze Platz machen. Er werde für die Wahl des Landeschefs in wenigen Monaten nicht mehr bereitstehen, sagte der 41-Jährige am Montag bei dem ersten Auftritt der Fraktion vor der Landespressekonferenz in Magdeburg. Zuvor habe es bereits Diskussionen im Landesverband um die doppelte Funktion gegeben.
„Auch vor dem Hintergrund, dass es so eine Fraktion ist und die Arbeit als Fraktionsvorsitzender zeitlich sehr einnehmend sein wird“, sagte Poggenburg. Er hatte die AfD als Spitzenkandidat in die Wahl am 13. März geführt, wo sie nach vorläufigem Ergebnis auf Anhieb 24,2 Prozent der Stimmen und 15 Direktmandate erringen konnte.
Der gelernte Kaufmann führt die rechtspopulistisch ausgerichtete Landes-AfD seit Sommer 2014, nachdem der vorherige Vorstand nach innerparteilichen Querelen mehrheitlich zurückgetreten war. Am Wochenende wurde Poggenburg bei der konstituierenden Sitzung der 24-köpfigen Fraktion an einem geheimen Ort zum Vorsitzenden gewählt.
Nach eigenen Angaben bekam Poggenburg 70 Prozent der Stimmen und trat ohne Gegenkandidaten an. Auch die anderen wichtigen Fraktionsposten seien ohne Gegenkandidaten bestimmt worden, sagte er. Nähere Details zu den Abstimmungsergebnissen wollte Poggenburg nicht nennen.
Parlamentarischer Geschäftsführer ist Daniel Roi. Der 28-Jährige aus Bitterfeld-Wolfen hatte für die AfD bereits den Wahlkampf gemanagt. Poggenburgs Stellvertreter sind die Immobilienunternehmer Matthias Büttner aus Staßfurt und der 25 Jahre alte Tobias Rausch.
Eine der größten Aufgaben werde es sein, die große Fraktion der noch jungen Partei zusammenzuhalten, sagte Poggenburg weiter. In anderen Parlamenten, etwa im Thüringer Landtag, sind AfD-Abgeordnete aus der Fraktion ausgetreten.
Inhaltlich sei bei der ersten Sitzung noch nichts besprochen worden, weil die Diskussion über die Satzung sehr viel Zeit in Anspruch genommen habe, so Poggenburg. Das solle nächste Woche nachgeholt werden. Dann will die AfD auch entscheiden, welchen Kandidaten sie für den Posten des Landtags-Vizepräsidenten vorschlagen werde.