[PF] Proteste gegen die faschistische Fackelmahnwache

Auftakt am Bahnhof

Trotz des Rechtsrucks und beinahe wöchentlichen faschistischen und rassistischen Aufmärschen auch im Südwesten, beteiligten sich insgesamt mehr als 300 Menschen an den Protesten gegen die jährliche Nazimahnwache auf dem Pforzheimer Wartberg. Den Auftakt stellte eine antifaschistische Demonstration dar, die um 18 Uhr pünktlich mit Reden des Bündnisses „...nicht lange fackeln!“ und des linken Pforzheimer Projekts „Alte Fabrik“ begann. Von dort aus zogen etwa 250 AntifaschistInnen durch die Nordstadt Richtung Wartberg bis vor das Hotel Hasenmayer, wo den ganzen Abend eine Kundgebung mit Musik, Getränken und warmem Essen einen Anlaufpunkt für Gegenaktionen bot.

 

Nah dran trotz polizeilicher Übermacht


Mehr als 200 AntifaschistInnen setzten sich jedoch bald von der Kundgebung ab und erklommen über die Kreuzsteinallee, unter Umgehung sämtlicher Polizeikräfte und -absperrungen den Wartberg. Auf dem östlichen Kamm des Wartbergs konnten die AntifaschistInnen so verhältnismäßig nah an die faschistische Kundgebung gelangen. Etwas weniger als 100 Meter Luftlinie und massive Polizeiabsperrungen sowie ein Wasserwerfer trennten so den lautstarken antifaschistischen Protest von dem faschistischen Treiben auf dem Plateau des Wartbergs.

 

Auf der Westseite sammelten sich ebenfalls einige Dutzend AntifaschistInnen zum Protest an den Polizeiabsperrungen auf Höhe des Wartbergfreibads.

 

Auf dem Plateau hatten sich unterdessen etwa 60 Faschisten aus dem Lager von NPD, „Die Rechte“, „III. Weg“ und dem „Freundeskreis ein Herz für Deutschland“ versammelt, die wie in den letzten Jahren auch schon, bereits im Laufe des Nachmittags anreisen mussten. Als sie um 19:47 Uhr ihre Schweigeminute abhielten, wurde diese von lauten Parolen, Pfeifen und Feuerwerk von allen Seiten gestört.


Die AntifaschistInnen vom Punkt auf dem Ostkamm sammelten sich ab etwa 20.30 Uhr zu einer unkontrollierten Demonstrationen zurück in die Stadt. Polizeikräfte, die zuvor umgangen werden konnten, griffen die Demo allerdings bald an, kesselten die mehr als 200 TeilnehmerInnen für einige Minuten und filmten die Menge ab. Dann schließlich konnte die Demo zurück zum Bahnhof fortgesetzt werden.

 

An die Proteste angeknüpft


Obwohl die Mobilisierung gegen die Pforzheimer Nazimahnwache angesichts der Vielzahl von Gegenmobilisierungen zu anderen rechten und rassistischen Aktionen in den vergangenen und kommenden Monaten fast unterging, können sich sowohl die TeilnehmerInnenzahlen als auch die Erfolge im Vergleich mit den letzten Jahren sehen lassen. Darauf gilt es auch in den nächsten Jahren aufzubauen.

 

Verwiesen sei an dieser Stelle noch mal auf den Prozess gegen die beiden Messerstecher-Nazis am Donnerstag. Hierzu wird es eine antifaschistische Kundgebung vor dem Prozessauftakt geben, um zu zeigen, dass weder die Opfer faschistischer Umtriebe alleine gelassen noch eine Verharmlosung rassistischer Gewalttaten durch die bürgerliche Justiz in Kauf genommen wird. Kommt zur Kundgebung vor dem Amtsgericht Pforzheim am Donnerstag, den 25. Februar um 8.30 Uhr.

 

...nicht lange fackeln!

nicht-lange-fackeln.tk