Etwa 100 Demonstranten sind am Samstagnachmittag mit Trommeln und Fackeln durch die Stadt gezogen. Den Zug mit Kundgebung auf dem Marktplatz hatte die rechtsextreme Partei „der dritte Weg“ angemeldet.
Neben deren Fahnen waren auch einige der sogenannten „Pfeilkreuzler“ aus Ungarn zu sehen. Die Pfeilkreuzler waren in Ungarn vor allem in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges für ihr brutales Vorgehen gegen Juden berüchtigt.
Die Polizei erklärte am Abend, es habe keine großen Zwischenfälle gegeben. Zuvor waren die zumeist jungen Demonstranten bereits durch Alzey gezogen. Auch dort hatte es keine besonderen Vorkommnisse gegeben, so die Polizei.
Zugweg nicht bekannt gegeben
Bewusst hatten Polizei und Stadtverwaltung Worms im Vorfeld der Kundgebung den Zugweg nicht bekannt gegeben. Lediglich Flugblätter entlang der Zugstrecken machten insbesondere Autobesitzer darauf aufmerksam, dass Samstagnachmittag mit Behinderungen zu rechnen ist und das in bestimmten Straßenzügen Parkverbot herrscht. Der Grund dafür war den Flugblättern nicht zu entnehmen.
Entsprechend wenig Passanten oder „Zuschauer“ nahmen von dem Spuk Notiz. Kurz nach 16 Uhr versammelten sich die Rechtsextremen am Hauptbahnhof. Sie wurden von einem Großaufgebot an Polizei und einigen Gegendemonstranten unter anderen vom „Bündnis gegen Naziaufmärsche“ empfangen. Auch einige junge Leute der Antifa-Szene waren entlang der Zugstrecke immer wieder aufgetaucht. Der Zug ging durch die Siegfriedstraße und den Berliner Ring, durch die Wallstraße und von dort durch die Petersstraße zum Marktplatz. Dort gab es eine kurze Kundgebung.
Gegendemonstranten sorgten durch Pfiffe, Trillerpfeifen und Rufen für eine Geräuschkulisse, gegen Ende setzte zudem das Geläut der Dreifaltigkeitskirche ein, sodass von der Kundgebung nichts mehr zu verstehen war. Durch die Stephansgasse und dann den Adenauerring zogen die Rechtsextremen schließlich zum 118er Ehrenmal. Einer entsprechenden Auflage der Stadtverwaltung folgend wurden dort die Fackeln gelöscht, auch das Trommeln war dort untersagt. Dort wurde die Kundgebung nach gut zwei Stunden aufgelöst.