Die Gruppe GEPIDA ruf zu Protest gegen PEGIDA am auf: Der Kälte trotzen!
Es ist deutsch in Kaltland: Während Deutschsein und Nationalstolz gefeiert werden, fällt die Menschlichkeit unter den Tisch.
Der Eindruck zwängt sich auf, je mehr Flaggen geschwenkt werden und je lauter Nationalismus in Parolen gepackt durch die Straßen schallt, umso mehr hält auch die Kälte Einzug. Sie überfällt uns, wenn Mitmenschlichkeit kaltem Pragmatismus und Egoismus weichen muss, wenn anhand von Zahlen oder neidgeprägten Befürchtungen die Forderung gestellt wird, Menschen nicht in Notlagen zu helfen. Sie bricht in Form von Asylrechtsverschärfungen über uns herein. Und sie erwischt uns eiskalt in Form von Diskriminierung, Bedrohung und Gewalt.
Rechtfertigung für all diese Auswüchse gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wird bei PEGIDA im „Volk“-Sein und in einer Opferhaltung gefunden. Dem selbsternannten Volk stehe mehr und besseres zu als es erhält und vor Allem als den Menschen, die aus dem Volk ausgeschlossen werden. Unter dieser Grundhaltung wird nicht nur gejammert, sondern zuweilen auch die Revolution gegen „DAS SYSTEM!!!“ beschworen. Doch abgesehen von dieser Verschwörungsideologie ist es vor Allem der Rassismus, der die Bewegung so gefährlich macht. Fremdenfeindliche Parolen wurden scheinbar über Nacht salonfähig. Angriffe auf Geflüchtete oder ihre Wohnorte, die vor wenigen Jahren noch zu Recht skandalisiert worden wären, sind mittlerweile unhaltbarer Dauerzustand.
Die Kälte hält Einzug: Vom eigenen Wohlbefinden bis hin zum eigenen imaginierten Volk gibt es viele Prioritäten, die über der Mitmenschlichkeit stehen.
Doch wir widersetzen uns! Wo Menschenfeindlichkeit ihren kalten Rückzugsort finden will, widersprechen wir ihr. Wo Menschen nicht menschenwürdig behandelt werden, müssen wir uns widersetzen. Solidarität ist unsere stärkste Waffe.
Genau deshalb ist es jeden Montag so ungeheuer wichtig, PEGIDA mit starkem Protest zu begegnen und deutlich zu sagen: Nein, wir wollen eure Kälte nicht. Wir widersetzen uns eurem Rassismus. Wir lassen uns von eurer Bedrohung und Gewalt nicht einschüchtern.
Am 30.11.2015 wurde die Demonstration von GEPIDA durch Anhänger*innen der PEGIDA angegriffen. Die Polizei hielt sich zurück, es wurden Verletzungen von Personen und Beschädigung von Gegenständen zumindest in Kauf genommen. Vorfälle wie dieser dürfen nicht dazu führen, dass wir leise werden und uns zurückziehen, im Gegenteil: Am 07.12.2015 werden wir wieder da sein, unsere Forderungen stellen und unseren Protest zum Ausdruck bringen.
Aus Solidarität und als Reaktion auf die Gewaltausbrüche von PEGIDA wird es Unterstützung aus Leipzig geben.
Wir halten zusammen und trotzen jeder Kälte!
Und wie immer hoffen wir dabei auf Eure kreative Unterstützung!
Auftakt auf dem Postplatz an der Panzerkette.
Anschließend führt eine Demonstration über den Schlossplatz zum Bahnhof Neustadt. Es wird mehrfach die Möglichkeit zu direkten Protest ist "Hör- und Sichtweite" geben.