Erst wurde eine Flüchtlingswohnung beschädigt, dann das Büro der Linkspartei: Nach zwei Böller-Anschlägen am Wochenende in Freital ermittelt das Operative Abwehrzentrum (OAZ) der Polizei.
Freital . Auf ein Büro der Linkspartei in Freital ist in der Nacht zum Montag ein Böller-Anschlag verübt worden. Dabei ging eine Schaufensterscheibe zu Bruch. Auch Teile des Rahmens und des Mauerwerks wurden beschädigt. Verletzt wurde niemand, wie eine Sprecherin des Operativen Abwehrzentrums (OAZ) mitteilte.
Die Extremismusspezialisten der Polizei haben die Ermittlungen übernommen. „Wir ermitteln in alle Richtungen. Eine politische Motivation können wir nicht ausschließen.“ Die Täter seien aber noch unbekannt. Für den Anschlag sei in Deutschland nicht zugelassene Pyrotechnik benutzt worden. Sie wurde laut Polizei auf dem Fensterbrett an der Scheibe platziert und dann gezündet.
Ermittelt werde wegen der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion. Am Tatort seien verschiedenen Spuren gesichert worden. Die Höhe des Schadens könne noch nicht beziffert werden. Erst in der Nacht zum Sonntag hatte es in Freital (Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) einen Böller-Anschlag auf eine Flüchtlingswohnung gegeben. Auch dabei zersplitterte eine Scheibe. Verletzt wurde niemand.
In Freital hatte es im Sommer vor einem Flüchtlingsheim massive ausländerfeindliche Proteste gegeben. Zudem wurde Ende Juli auf das Auto des Linken-Politikers Michael Richter ein Anschlag verübt. Auch dabei wurde ein nicht zugelassener Böller gezündet.
Bei den Ermittlungen
sucht das OAZ jetzt Zeugen. Hinweise zu Personen oder Personengruppen,
Fahrzeuge oder anderen Wahrnehmungen nehmen die Beamten bei der
Polizeidirektion Dresden: Tel.: 0351/4832233 oder jeder anderen
Polizeidienststelle entgegen.