Dresdner Hauptbahnhof ist Schwerpunkt
Leipzig/Pirna. Die Bundespolizeidirektion Pirna verzeichnete für das erste Halbjahr mit 2300 unerlaubt eingereisten Personen und 180 festgenommenen Schleusern einen Zuwachs von rund 70 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014. Dies erklärte Bernd Förster auf Anfrage. "Die unerlaubt Eingereisten stammen überwiegend aus den Krisen- und Kriegsgebieten der Welt wie beispielsweise aus der Ukraine, Syrien, Afghanistan, dem Irak sowie aus den Balkanstaaten", so Förster. Auch im Juli habe der Trend unverändert angehalten. "Mit über 800 festgestellten unerlaubt eingereisten Personen und mehr als 20 festgenommenen Schleusern wird das Aufkommen vom Juni dieses Jahres um circa 50 Prozent übertroffen", sagte der Mitarbeiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit.
Am meisten betroffen ist nach Angaben der Bundespolizeidirektion der
Hauptbahnhof Dresden. Hintergrund seien hier die grenzüberschreitenden
Zugverbindungen Budapest-Prag-Dresden, welche in Dresden halten. Diese
Verbindung liege auf der allgemein stark frequentierten Balkanroute.
"Hier werden 45 Prozent aller Personen festgestellt, welche auf
mitteldeutschen Bahnhöfen im Zusammenhang mit illegaler Migration
auftreten", so Förster. Dem folgen die Bahnhöfe Erfurt, Chemnitz und
Zwickau. Diese würden auf der Verbindung von Zügen aus Richtung Bayern
liegen. "Diese drei Bahnhöfe zusammen machen einen Anteil von etwa 40
Prozent aus", so der Bundespolizist.
Im halleschen Hauptbahnhof sind in diesem Jahr bereits 65 Ausländer
angekommen, die sich vor Ort als Asyl- suchende gemeldet haben, zehn
davon allein im Juli. Im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet dies eine
deutliche Steigerung. So meldeten sich 2013 insgesamt 14 Personen, im
Vorjahr waren es bereits 27. Martin Pelzl