Brandanschlag auf Göttinger SPD-Zentrale

Erstveröffentlicht: 
07.07.2015

Auf das Parteihaus der Göttinger SPD ist in der Nacht zu Dienstag ein Brandanschlag verübt worden. Bislang unbekannte Täter haben nach Auskunft vom Vorsitzenden des SPD-Stadtverbandes Christoph Lehmann mit acht Pflastersteine ein Fenster eines im Erdgeschoss befindlichen Reisebüros eingeworfen und drei so genannten Bengalos als Brandsätze in den Raum geworfen.

 

Göttingen. Diese hätten, nach Lehmann, im Inneren keine größere Schäden angerichtet, weil der Raum gefließt war. Lediglich ein Kühlschrank wurde beschädigt. Der entstandene Schaden am Haus und dem Räumen sei durch die starke Rauchentwicklung aber dennoch hoch. "Nicht auszudenken, wenn sich Menschen im Gebäude aufgehalten hätten", sagte Lehmann. Wer die Gefährdung von Menschenleben in Kauf nehme, sei nichts anderes als ein Krimineller.

An die Hausfassade haben die Täter Parolen gesprüht. "Solidarity with the working class" (Solidarität mit der arbeitenden Klasse), "Alle bleiben", "Fuck" und das griechische "Oxi" sei dort zu lesen gewesen, berichten Lehmann und SPD-Ratsfrau Sylvia Binkenstein. Nach Lehmanns Aussagen sei das Parteihaus auch in den vorangegangenen Nächten das Ziel von Farbschmierereien und Zündeleien gewesen.

Mit dem Angriff am frühen Dienstagmorgen sei eine "Grenze überschritten", sagte Lehmann. Mit politischer Meinungsäußerung habe das nichts mehr zu tun. Es ist nicht hinzunehmen, dass sich bestimmte Kräfte dem demokratischen Diskurs verweigerten und stattdessen auf das Mittel der Gewalt setzten.

Die Göttinger Polizei war in der Nacht vor Ort und ermittelt.