"In Zeiten der Krise nimmt das Interesse am utopischen
Denken, gerade auf der Linken, zu. Debatten über utopisches Bewusstsein
scheitern aber leider sehr oft daran, dass verschiedene
Verwendungsweisen des Begriffs Utopie nicht ausreichend unterschieden
werden. Dieser Band verfolgt daher eine doppelte Zielsetzung: Zum einen
werden literarische Roman-Utopien (früh-)sozialistische
Siedlungs-Utopien und politische Utopien unterschieden und historisch
eingeordnet. Zum anderen liegt der Schwerpunkt des Buches bei den
Utopiedebatten des 20. Jahrhunderts, in denen sich diverse AutorInnen
darum bemüht haben, die Funktionen von Utopie für eine emanzipatorische
Linke auszuloten. Als Ausdruck von Bestrebungen und Kritik am
Bestehenden, als Möglichkeitssinn und Motivation von Bewegungen, als
Artikulation von Bedürfnissen, linke Tradition und strategische Option
wird Utopie zu einer Denkfigur kritischer Theorien. Utopien sind dabei
nicht das Abbild einer besseren Zukunft, sondern Gegen- und Leitbilder
ihrer Gegenwart.
Die Arbeit am Begriff der Utopie, zwischen
Bilderverbot und Grundriss, soll zur Reaktualisierung utopischen
Bewusstseins als subjektiver Faktor in Kämpfen um Befreiung beitragen."
(Klappentext)
Autor: Alexander Neupert-Doppler (Schmetterling-Verlag)
Wann?: Sa, 11.7. 19:00
Wo?: Fort Unterer Eselsberg (Mähringer Weg 75)