Ulbig fordert klares Zeichen gegen Kosovaren

Erstveröffentlicht: 
14.02.2015

Verwaltungsfachhochschule nun auch Asylunterkunft Von Martin Fischer
Dresden. Sachsen fordert angesichts der sprunghaft steigenden Asylbewerberzahlen aus dem Kosovo ein deutliches Zeichen. "Wichtig ist ein klares und unmissverständliches Signal in Richtung Kosovo, dass Asylanträge von dort hier keine Chance haben", sagte gestern Innenminister Markus Ulbig (CDU). Zuvor hatte er mit seinen Ministerkollegen aus den anderen Bundesländern in einer Telefonkonferenz über die Lage beraten. Dabei habe der Bund eine schnellere Abwicklung der Verfahren zugesagt. Über die Einstufung des Kosovo als sicheres Herkunftsland, wie von Sachsen gefordert, wurde keine Einigung erzielt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge müsse so schnell wie möglich über Asylanträge entscheiden. "Und wir werden konsequent die Ausreisepflicht durchsetzen", sagte Ulbig. "Nur wenn schnell abgelehnte Rückkehrer im Kosovo eintreffen, entsteht dort ein klares Bild." In diesem Jahr wurden allein im Januar mit 470 Antragstellern aus dem Kosovo schon mehr als halb so viele wie im gesamten Vorjahr registriert.


Bei der Aufnahme von Flüchtlingen muss Sachsen weiter improvisieren. Zeitweilig bis zu 250 Betroffene würden nun auch in der Mehrzweckhalle der Verwaltungsfachhochschule in Meißen untergebracht, teilte die Landesdirektion Dresden mit. "Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um soziale Betreuung, Wachdienst und Verpflegung über die hiesige Kantine sicherzustellen." Aufgrund des außerordentlich hohen Zustroms von Asylbewerbern seien die Kapazitäten der Erstaufnahme vollständig ausgelastet. Dies betreffe die Einrichtungen in Chemnitz, die Außenstellen Schneeberg und Görlitz sowie die zu diesem Zweck gemieteten Ob­jekte.