[Freiburg] Haftbefehl gegen Bombenbauer ausgesetzt

Erstveröffentlicht: 
16.10.2009

Der zur rechten Szene gehörende Mann aus Weil am Rhein, der einen Bombenanschlag geplant haben soll, ist auf freiem Fuß. Das Amtsgericht setzte den Haftbefehl aus – gegen diverse Auflagen.

 

Die Entscheidung ist das Resultat einer, vom Verteidiger des Mannes beantragten mündlichen Haftprüfung vom 14. Oktober.
Das Amtsgericht hat die Außervollzugsetzung des Haftbefehls an Auflagen geknüpft. So hat der Beschuldigte eine Sicherheit in Höhe von 4000 Euro erbringen. Zudem muss er seinen Personalausweis bei der Staatsanwaltschaft in Lörrach hinterlegen.

Der 22-Jährige saß seit Ende August in Untersuchungshaft, nachdem die Polizei in seiner Wohnung Chemikalien zum Bombenbau und ein Sturmgewehr gefunden hatte. Ihm wird vorgeworfen, Sprengstoffanschläge vorbereitet zu haben.

Sollte er nun gegen eine der Auflagen verstoßen, müsse er wieder ins Gefängnis, hieß es. Zudem würden seine Sicherheitsleistungen verfallen. Zu einem Bekannten, in dessen Wohnung die Polizei Mitte September ebenfalls Chemikalien gefunden hatte, dürfe er keinen Kontakt aufnehmen.

Die Polizei geht davon aus, dass Einrichtungen der linksgerichteten Szene in der Region mögliche Anschlagsziele für den Mann gewesen sein könnten. Die Ermittler waren erst kurz vor der Festnahme des Mannes durch eine anonyme Anzeige aufmerksam geworden. Die oppositionellen Grünen und die SPD-Fraktion im Landtag hatten den Verfassungsschützern und Ermittlern deshalb "schwere Versäumnisse" im Kampf gegen die Neonazi-Szene vorgeworfen.


Die Auswertung der zahlreichen, im Verfahren sichergestellten Datenträger durch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg dauert an.