Hausbesetzer: Wieder Tumult an der Marienstraße

So sah es in der Nacht auf Samstag auf dem Ölberg aus. Es folgten etliche Handgreiflichkeiten.
Erstveröffentlicht: 
14.09.2014

Autonome wollten wieder ein Haus besetzen. Polizei setzt Schlagstöcke ein.

Nordstadt. Wieder Tumulte am Ölberg: Wie schon vor zwei Wochen haben erneut mehrere Personen aus dem linken Spektrum versucht, ein leerstehendes Haus an der Marienstraße 41 zu besetzen. Und wieder dauerte es mehrere Stunden, bis die Polizei den Einsatz beenden konnte.

 

Gegen 20.10 Uhr hatten besorgte Bürger die Polizei am Freitag Abend alarmiert, weil sich etwa 20 Personen Zugang zu dem Haus verschaffen wollten. Als die Polizei eintraf, versuchten die nach Polizeiangaben gerade, die Tür mit einem Hammer einzuschlagen.

 

Linksautonome wollten Platzverweise nicht akzeptieren


Davon ließ die Gruppe dann zwar ab, drei Mitglieder der Gruppe befanden sich aber schon im Haus – und flüchteten dann über ein Vordach an der Rückseite des Gebäudes. Andere mindestens 15 Menschen weigerten sich zudem, dem von den Polizisten erteilten Platzverweis Folge zu leisten.

 

Eine Folge: Die Polizisten (über die genaue Zahl gibt es keine Aussage) setzte Schlagstock und Tränengas ein, um sich gegen die laut Polizei „aggressive Gruppe“ durchzusetzen. Dabei wurde laut Polizei ein Mitglied des linksautonomen Spektrums leicht verletzt. Polizisten kamen nicht zu Schaden. Erst in den frühen Morgenstunden war die Situation nach Erteilen weiterer Platzverweise bereinigt.

 

Zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen. Bei dem Einsatz stellte die Polizei außerdem eine Eisenstange, mehrere Messer, mit Quarzsand gefüllte Handschuhe und einen Schlagdorn sicher.

 

Unterstützer: Es gibt Solidarität aus der Nachbarschaft


Eine Erkenntnis: Die Mitglieder des linksautonomen Spektrums nutzen die sozialen Netzwerke, um sich stets über die Situation auf dem Laufenden zu halten. Außerdem verabredeten sie sich am Samstag zu einer Spontanversammlung: Rund 40 Menschen zogen ab 16 Uhr vom Schusterplatz in die Fußgängerzone. Diese Aktion verlief friedlich und endete gegen 17.15 Uhr wieder am Schusterplatz.

 

Aus der linksautonomen Szene heißt es, es gebe viele Ideen (unter anderem Info-Laden und Reparatur-Werkstatt) für die Nordstadt, die teils an der Marienstraße realisiert werden könnten. Der Kampf für ein solches Sozial-Zentrum sei aufgrund zahlreicher solidarischer Reaktionen aus der Nachbarschaft noch wichtiger geworden. Man wolle nicht tatenlos zusehen, wie immer mehr Häuser verfallen.